Liberalitas Bavariae

"Was sollen wir nun hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer gegen uns?"
Römer 8,31.

Ich gebe zu, mich gruselt, wenn ich Politiker sagen höre, sie wollen „Politik machen“ und die Gesellschaft „reformieren“ und „modernisieren“ und dabei „die Menschen mitnehmen“, und wenn das einfach nicht ankommt, „ihre Politik besser erklären.“ Ich möchte nämlich gar nicht mitgenommen oder indoktriniert werden. Ich möchte vielmehr in Ruhe gelassen werden. Ich halte weder den Staat, noch seine Politiker, noch seine Bürokraten für Erlöser.
Der Staat ist ein notwendiges Übel.
Politiker, die „Projekte“ durchziehen wollen, für die sie gar nicht gewählt wurden, sind mir suspekt. Vor allem wenn es sich um verwöhnte Jungspunde der Fraktion Kreiß-Hör-Plenarsaal ohne Berufs- und Lebenserfahrung handelt. (Geld kommt vom Papa oder vom Staat).

Der beste Staat ist der, der sich in das Leben seiner Bürger nicht einmischt. Der sich als Diener versteht und nicht als Erzieher. Jesus, der größte König aller Zeiten, hat seinen Jüngern, also einfachen Fischern, Finanzangestellten, Handwerkern, die Füße gewaschen. (Johannes 13).
Die freiheitlichsten Länder sind die am weitesten entwickelten. Denn freie Bürger schaffen nützliche Dinge und damit Wohlstand. Unfreie, von einer misstrauischen Verwaltung geknechtete Bürger haben dazu weder Zeit noch Energie.

Da lobe ich mir mein Bayerland, sprach der König.
Hier gilt die Volksweisheit: "Leben und leben lassen."
Hier lässt einen der Staat noch im Großen und Ganzen in Ruhe.
Zwar haben die Bayern durchaus einen anarchischen Zug an sich, (Wildererfolklore! Jennerwein!), doch der ist selten destruktiv. Wenn der Bayer es der herrschenden Partei mal so richtig zeigen will, dann ruft er die Revolution aus, ganz ohne Mistgabel und Dreschflegel, schart freie Wähler um sich und gründet eine neue Partei. Der inhaltliche Unterschied zur herrschenden Partei? Nun, da müsste man ein paar Stunden drüber nachdenken. Die Antwort wäre dann vermutlich: Unterschied? Wieso? Und wenn's so sein muss, dann geht man halt zusammen und bildet gemeinsam eine Regierung.

Politik in Bayern erschöpft sich (zum Glück) oft in gelegentlichen Reden, politischen Stammtischen und der Beschäftigung der Politiker mit sich selbst. Der Bürger kann sich ziemlich frei entfalten und die Wirtschaft lässt man auch gewähren. Schließlich muss sie den Spaß finanzieren; wenn man die Wirtschaft zu sehr zwiebelt, dann sprudeln auch keine Steuern. Sie sprudeln hier jedoch mehr als anderswo. Über den Länderfinanzausgleich finanziert Bayern sogar die Slums von Berlin. Die sind jedoch weit. Und so revanchiert sich der bayerische Wähler bei seinen Politikern, indem er, wenn auch in Variationen, immer dasselbe wählt.
Gott mit dir, du Land der Bayern. Und vergiss nicht, wem du die Prägung verdankst, die dich großgemacht hat. (Dem Herrgott).

"Der HERR wird schreiben beim Verzeichnen der Völker: Dieser ist dort geboren. Und singend und den Reigen tanzend werden sie sagen: Alle meine Quellen sind in dir." (Psalm 87, 6-7).

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