Das Cherubentor

"Und er trieb den Menschen aus und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim sich lagern und die Flamme des zuckenden Schwertes, den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen."
1 Mose 3,24.

Die ersten Engel, die in der Bibel erscheinen, sind die Cherubim. Sie tauchen auf, als Gott die Menschen aus dem Paradies verbannt. Ihre Aufgabe ist es, den Baum des Lebens vor der Plünderung zu bewahren. Sie verwehren den Menschen den Zugang zum Garten Eden.
Zum zweiten Mal begegnen uns Cheruben im Zusammenhang mit der Bundeslade in 2 Mose 25.
Diese Lade war etwas ganz besonderes. Sie war ein Kasten aus Akazienholz, in dem ein Topf mit Manna, die zwei Gesetzestafeln und der Stab Aarons, der geblüht hatte, aufbewahrt wurden.
Der Deckel dieser Lade, (auch Sühneplatte genannt), bestand aus Gold. Die vier Kanten darum herum machten es zu einem Bassin. In dieses Bassin gab der Hohepriester einmal im Jahr, im siebten Monat, am zehnten des Monats, das Blut des Sündopfers. (3 Mose 16).
Überwölbt wurde dieser Deckel von zwei goldenen Cheruben, deren Flügel sich an der Spitze trafen und so eine Art gotischen Spitzbogen formten. Diese Engel trugen keine Schwerter, mit an denen sie Menschen auf Abstand hielten. Vielmehr formen sie ein Tor, taten also das genaue Gegenteil, denn ein Tor verschafft ja Zugang. Sie bewachen also den Zugang zu Gott und lassen nur den durch, der über die richtige Schwelle kommt. Diese Deckplatte bildet die Schwelle dieses besonderen Tores.
Das Blut des Sündopfers auf der „Schwelle“ eröffnete den Weg zu Gott. Der Herr erschien nämlich regelmäßig in der Wolke über der Deckplatte.

Im Hebräerbrief, Kapitel 9, ab Vers 11 beschreibt der Autor das Erlösungswerk Christi. Jesus ist in den Tempel im Himmel gegangen, (von dem der irdische Tempel nur ein Abbild war), nicht mit dem Blut von Böcken oder Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut, und hat dieses in das Bassin der Lade im Himmel gesprengt. Auf dieser Lade stehen keine goldenen Engel, sondern leibhaftige Cheruben. Das Blut Jesu bildet die Schwelle, die in die Gegenwart Gottes hinein führt. Denn „ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung.“ (Hebräer 9,22).
Jesus sagte ja auch: „Ich bin die Tür.“

Nicht nur Adam, auch Jesus hat ein Eden. Das Eden Christi ist das Neue Jerusalem. Dessen Tore werden auch von Engeln bewacht. (Allerdings mehr zeremoniell, wie die Bärenfellmützenträger im roten Rock die Königin von England bewachen; schließlich herrscht dort ja tiefstmöglicher Friede). Näheres steht in Offenbarung 21.
Engel als Wächter finden sich somit ganz am Anfang und ganz am Ende der Bibel. Am Anfang verschließen sie ein Tor, am Ende wachen sie darüber, dass zwölf Tore offenbleiben. (Vers 25).

Zugang zu diesem Sehnsuchtsort verschafft nur einer: Jesus.

"Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden." (Johannes 10,9).

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