Verteidiger der Brüder

"Willst du dich aber vor der staatlichen Macht nicht fürchten, so tue Gutes, und du wirst Lob von ihr haben, denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten.
Wenn du aber Böses tust, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst, denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der Böses tut."
Römer 13, 3-4.

Die staatliche Macht ist nur so lange legitim und Gottes Dienerin, solange sie das Gute lobt und das Böse straft. Ändert sich das, so wird staatliche Macht zur Tyrannis und der Ordnungsstaat zur Perversion seiner selbst. Die Tyrannis fängt sich jedoch unweigerlich früher oder später selber Probleme ein.

Andrew Brunston aus Nord Carolina, USA, ist seit rund 20 Jahren Pastor einer Gemeinde im historischen Smyrna, dem heutigen Izmir, damals römisch-griechisch, heute türkisch. (Vor Jahren war ich mal in Izmir und habe dort eine kurze Impulspredigt gehalten, allerdings nicht in Pastor Brunstons Kirche; von dem wusste ich damals nichts).
Momentan hat er es nicht leicht, der Pastor, aber Rettung naht.
Doch der Reihe nach:
Vor zwei Jahren versuchte die eher säkular eingestellte türkische Armee gegen den neuen, streng moslemisch eingestellten starken Mann in der Türkei, Recep Pascha, zu putschen, was gründlich misslang. Erdogan „putschte“ nun seinerseits. Im Zuge der Säuberungen ließ er, dem christliche Aktivitäten naturgemäß ein Dorn im Auge sind, auch Pastor Brunston ins Gefängnis werfen. Er sei ein Spion und Terrorunterstützer, (was sonst?).
Brunstons Tochter Jacqueline sprach im März vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf und verlas eine Note ihres Vaters, in der er darauf hinwies, dass es unstrittig sei, dass er nicht wegen eines Vergehens, sondern wegen seines Glaubens im Gefängnis sitze. (Dieser Menschenrechtsrat ist jedoch ein Witz, wenn man sich mal die Mitgliedsstaaten anschaut).
Nun hat sich Donald Trump in die Affäre eingeschaltet und nicht lange gefackelt. Die USA werden die Türkei wegen der langen und ungerechtfertigten Haft Pastor Brunstons mit massiven Sanktionen belegen. Diese unschuldige Mann des Glaubens sei sofort freizulassen.
In der Tat.
Als amerikanischer Christ im türkischen Knast kann man froh sein, dass dieser sperrige deutschstämmige Milliardär momentan Präsident ist und nicht ein anderer.
Apropos:
Ich kann mich nicht erinnern, dass die deutsche Regierung irgendetwas außer Sprechblasen abgesondert hätte, als 2007 hinten in der Türkei der deutsche Christ Tilmann Geske und zwei türkische Christen von fanatisch antichristlich-moslemischen Nationalisten massakriert wurden. (Ein Leiter im türkischen Justizministerium sagte seinerzeit sogar, Missionsarbeit sei gefährlicher als Terrorismus; er unterstützte die Mörder also moralisch). Die allseits bekannten Täter wurden erst 2016 endlich verurteilt. Spät, aber immerhin.

"Gott aber, sollte er das Recht seiner Auserwählten nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und sollte er es bei ihnen lange hinziehen?" (Lukas 18, 7).

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