Der richtige Blick (ist wichtick)
"Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis."
Hosea 4, 6.
„Hallo Pastor, es gibt Leute, die sagen, dass der Sündenfall
etwas Gutes war. Adam sei in die richtige Richtung gefallen. Immerhin sind ihm
die Augen aufgegangen. Wie siehst du das?“
Nun ja.
Anders.
Der Sündenfall hat uns aus dem Zustand der Unschuld
herausgerissen und ein kompliziertes Erlösungswerk nötig gemacht. Ich bin mir
sicher, der Herr hätte darauf gern verzichtet. („Wenn möglich, lass diesen
Kelch an mir vorüber gehen.“)
Allerdings hängen nicht nur Mormonen, sondern auch manche Philosophen,
Biologen und Ethiker dem obigen Gedanken an.
Es ist so:
Mit dem Sündenfall ist die Menschheit definitiv zu einer
neuen Befindlichkeit gelangt. Sie ist jedoch nicht von unten nach oben zu etwas
epochal Neuem durchgedrungen, quasi vom unschuldigen Tier, das sich seiner
selbst nicht bewusst ist, zum sich seiner selbst bewussten Menschen. Vielmehr
hat da ein Abstieg stattgefunden. Gottes veritables Ebenbild wurde zum
gefallenen Menschen. Die Entwicklung ging also von oben nach unten, nicht
umgekehrt.
Deswegen ist es auch so fatal, wenn man sich heute auf den
reinen Humanismus kapriziert. Denn der orientiert sich unweigerlich am
gefallenen Menschen, im Gegensatz zum Christentum, das sich am idealen Menschen,
(nämlich Jesus), orientiert und ihm nacheifert.
Der Humanismus ohne Gott ist deswegen fatal, weil er noch
die größte Abartigkeit des gefallenen Menschen irgendwie zu legitimieren in der
Lage ist. Daher rührt auch das größte Problem unserer Zeit: der moralische
Relativismus, der gut und böse nicht mehr kennt und trennt, sondern alles
toleriert.
Wenn es Gut und Böse nicht mehr gibt, dann wird Toleranz zum
einzig gültigen universellen Wert.
Gut und Böse gibt es aber.
Und auch nur einen einzigen Rückabwickler des Sündenfalls:
"Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.
Niemand kommt zum Vater als nur durch mich." (Johannes 14, 6).
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