Der Algorithmus und die Manipulation

"Der Einfältige glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seinen Schritt."
Sprüche 14, 15.

Wir sind im Internet ständig mit Bewertungen und Beurteilungen von Produkten, Nachrichten, Artikeln, usw. konfrontiert, die sich zu einem nicht geringen Teil auf Algorithmen stützen. Diese Algorithmen unterliegen wiederum Interessen, d. h. sie sind gesteuert.
Google lässt sich die Anzeigen auf seiner Seite 1 teuer bezahlen, wohl wissend, dass die meisten Sucher den ersten Eintrag anklicken, der ihnen dort angezeigt wird. Seite 2 ist praktisch schon die Gruft. Auf Seite 3 befindet man sich bereits in der Unterwelt.
Facebook und Co. sammeln feste Daten und finden heraus, was unsere Vorlieben sind, damit wir dann mit interessengerechter Werbung beschickt werden können.
Eigentlich clever. Eigentlich gut.
So wird sichergestellt, dass mir zum Beispiel kein Nagellack oder Katzenfutter oder so angeboten wird, sondern Dinge, die meinen vielfältigen, dynamischen und abwechslungsreichen Interessen entsprechen. ;)
Doch hinter diesen Datensammlern stecken natürlich Menschen, die ihren eigenen Blick auf die Welt haben und sie in ihrem Sinn verändern wollen. Manchmal mehr, manchmal weniger. Zur Zeit eher mehr. Früher benutzten reiche Leute Zeitungen und Fernsehsender, um die Ideenwelt ihrer Konsumenten in ihrem Sinne zu prägen. Sie tun das selbstverständlich noch heute.
Und es funktioniert.
Der Glaube kommt aus dem Hören und es ist überhaupt nicht erstaunlich, dass Menschen die Inhalte von einseitigen Zeitungsartikeln nachplappern, ohne sich deren oftmalige Absurdität zu vergegenwärtigen, etwa wenn hinter ihm die Hütte brennt, der Journalist jedoch auf ein Lagerfeuer im Nachbargarten deutet und Zeter und Mordio schreit.
Beispiele spare ich mir diesmal.

Mir ist die tendenziöse Unzuverlässigkeit von Algorithmen nur neulich bewusst geworden, als ich festgestellt habe, dass der Aufruf-Zähler unserer Online-Predigtvideos nicht mehr in Echtzeit mitklickert, sondern nur alle paar Tage upgedated wird—wobei das Updaten offenbar kein Problem ist. Der eingeloggte Kanalmanager sieht die korrekten Daten, die Öffentlichkeit die veralteten. Ersichtlich am Beispiel dieses Screenshots: (Wenn das Bild zu klein ist: einfach anklicken).
Nicht schlimm. Ein Geschmackerl hat's schon. Und es erschwert das spontane Abschätzen der Popularität einer Message. Aber vielleicht ändert sich das ja auch wieder.

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