Unsicherheit in Bezug auf Vergebung?
„Wenn wir
unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt
und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.“
1
Johannes 1, 9.
„Pastor,
Jesus sagt in Johannes 20, 23, „Wenn ihr jemandem die Sünden vergebt, dem sind
sie vergeben, wenn ihr sie jemandem behaltet, sind sie ihm behalten.“ Was mich
hier bedenklich stimmt, ist, dass Menschen mir die Vergebung vorenthalten
können und Gott mir dann meine Sünden auch nicht vergibt. Wie kann ich da
jemals sicher sein, wirklich Vergebung empfangen zu haben?“
Es ist
so: Wenn Gott einem die Sünden vergibt, dann sind sie vergeben, egal wie
Menschen dazu stehen. Sie müssen uns letztenendes nicht vergeben. Gott kann ihr
Urteil verwerfen.
Überhaupt
muss man jede Schriftstelle im gesamtbiblischen Zusammenhang betrachten. Auf
eine Schriftstelle allein kann man keine Lehrmeinung bauen.
Auch auf
diese nicht.
Als Jesus
zu den Aposteln am See Genezareth sagte, wenn sie jemandem die Sünden behalten,
dann sind sie ihm behalten, bezog sich auf Sünden, für die die Sünder noch
nicht bei Gott um Vergebung nachgesucht hatten. Hier handelt es sich offenbar
um unbußfertige Sünder, die die Apostel entweder laufenlassen konnten, oder
eben nicht.
Auch
Paulus war sich einer solchen Vollmacht bewusst. So sagt er über einen Christen
aus Korinth, der mit der Nebenfrau seines Vaters zusammengezogen war, er werde
diesen im Gebet „im Namen unseres Herrn Jesus dem Satan überliefern zum Verderben
des Fleisches, damit der Geist gerettet werde am Tag des Herrn.“ (1 Korinther
5, 5).
Das ist
schon ziemlich heftig.
Aus dem 2.
Korintherbrief wissen wir, dass dieser Mann sein Leben zügig in Ordnung
gebracht hat. Allerdings wissen wir aus demselben Brief auch, dass es in
Korinth eine ziemlich große Gruppe von Besserwissern gab, die Paulus
verachteten: Er könne nicht predigen, schaue mickrig aus, usw. Diese Rebellos ermahnt
er, in sich zu gehen und zur Besinnung zu kommen. Er droht den Rabauken an,
klar Schiff zu machen, wenn er wieder nach Korinth kommt:
„Zum
dritten Mal komme ich jetzt zu euch: Durch zweier oder dreier Zeugen Mund wird
jede Sache festgestellt werden. Ich habe es im Voraus gesagt und sage es im
Voraus, wie das zweite Mal anwesend, so jetzt abwesend, denen, die zuvor
gesündigt haben, und allen übrigen, dass, wenn ich wieder komme, ich nicht
schonen werde. Denn ihr fordert ja einen Beweis dafür, dass Christus in mir
redet, der gegen euch nicht schwach ist, sondern mächtig unter euch.“ (2
Korinther 13 1-3).
Paulus
konnte also schon mal ordentlich auf den Putz hauen.
Doch wenn
Menschen wahrhaftig Vergebung wollten, hat er ihnen diese nicht vorenthalten:
„Wem ihr aber etwas vergebt, dem vergebe auch ich.“ (2 Korinther 2, 10).
Das Thema
Vergebung ist vielschichtig. Doch es bleibt dabei: Wenn du dich direkt an den
Herrn wendest und ernsthaft Vergebung haben willst, dann bekommst du sie auch.
Du bist
hier nicht von Menschen abhängig.
Allerdings
sind Umkehr und Vergebung eine ernste Angelegenheit. Gott lässt sich nicht
verspotten. Wenn man nur so tut, als würde man Vergebung wollen, hinterher aber
munter weitersündigt, dann findet er das nicht gut.
Im Alten
Testament gab es übrigens nie Vergebung ohne Reue und auch heute muss man Jesus
bewusst in sein Leben einladen, um in den Genuss der Erlösung zu kommen.
„Es ist
in keinem anderen das Heil. Denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist
den Menschen gegeben, indem wir gerettet werden müssen.“ (Apostelgeschichte 4, 12).
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