Sterben können
„In deiner Hand sind meine Zeiten.“
Psalm 31, 16.
„Pastor, ich bin uralt und eigentlich wäre es Zeit. Doch aus
irgendeinem Grund kann ich nicht heimgehen zum Herrn. Was ist da los?“
Da fallen mir spontan zwei Gründe ein:
1. Es steht noch etwas zwischen dir und einer anderen
Person. Mit dieser Person musst du dich versöhnen, bevor du gehen kannst. Jesus
sagt, „Vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater, der in
den Himmeln ist, euch eure Übertretungen vergebe.“ (Markus 11, 25). Der Herr
möchte nicht, dass du in irgend einer Form belastet in die Ewigkeit gehst.
2. Dieser Grund ist genauso wichtig wie der erste: Der Herr
hat noch eine Aufgabe für dich. Allerhöchstwahrscheinlich besteht sie darin,
für jemanden zu beten.
Lukas berichtet, dass es zu Jerusalem eine 84-jährige
Witfrau namens Hanna gab, die nicht vom Tempel wich und Gott Tag und Nacht mit
Fasten und Flehen diente. (Lukas 2, 35). Sie sah das Baby Jesus und ihr wurde
gezeigt, um wen es sich da handelte, nämlich den Heiland der Welt. Sie „lobte
Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.“
(Vers 38).
Beter wissen manchmal mehr als andere.
Auch Paulus spricht von Witwen, die Tag und Nacht zum Herrn
flehen. (1 Timotheus 5, 5). Er mag sich für unsere Ohren dramatisch ausgedrückt
haben, doch im Grunde hat er recht. Wer hat schon die Zeit, für seine
tollpatschigen Verwandten, die beständig über ihre eigenen Schnürsenkel
stolpern, hingebungsvoll zu beten, wenn nicht jemand, der den Trubel des
Alltags großteils hinter sich gelassen hat? Schau mal in deiner Umgebung herum.
Sicher findest du jemanden, der dein Gebet dringend braucht. Dann bestürme den
Herrn, bis diese Person oder Familie einen Durchbruch erreicht hat.
Vielleicht bist du dann soweit.
Vielleicht willst du dann aber auch weitermachen.
„Ich werde aber von beidem bedrängt: Ich habe Lust, abzuscheiden
und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser.
Das Bleiben im Fleisch aber ist nötiger um euretwillen.
Und im Vertrauen hierauf weiß ich, daß ich bleiben und bei
euch allen bleiben werde zu eurer Förderung und Freude im Glauben.“ (Philipper
1, 23-25).
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