Lästige Charakterschule?

„Den Verheirateten aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, daß eine Frau sich nicht vom Mann scheiden lassen soll.“
1 Korinther 7, 10.

Ich höre, daß Frauen ihre Männer verlassen, ohne daß diese ihnen einen triftigen Grund gegeben hätten.
Das ist nicht gut.

Die Familie ist in der Tat eine einzigartige Charakterschule. Himmel und Hölle können hier dicht nebeneinander liegen. So gibt es einerseits wunderbare Momente miteinander, andererseits kann man aneinander leiden. Manchmal wechseln sich Sonne und Wolken in rascher Folge ab. An einem Moment sitzt man im T-Shirt draußen, im nächsten holt man sich die Winterjacke, weil der Wind so pfeift.
Das ist völlig normal.
Das Gute ist auch: Keine Krise dauert ewig, (es sei denn, man betätigt sich als Wettermacher und hält die trüben Wolken künstlich fest).
Luther, und auch der Reformator Karlstadt, bestanden einst darauf: Wir müssen heiraten, mit schwierigen Frauen und problematischen Kindern auskommen, und damit zurechtkommen, dass im Stall die Sau stirbt oder die Kuh eingeht, damit wir Vorbilder für den Rest der Christenheit sind.
Die haben das natürlich ein wenig dramatisiert.
Doch im Grunde haben sie recht. Die Familie ist eine Charakterschule und jede Scheidung ist wie ein Schulabbruch. Das Problem daran: Man lernt nicht viel, wenn man davonläuft.
Außerdem nimmt man sich ja immer mit.
Außerdem verschafft eine solche Flucht keinerlei Vorteil. Denn „schwierige“ Menschen (für uns) können jederzeit in unser Leben treten. Die müssen sich nicht auf die Familie beschränken. Was dann? Wieder davonlaufen?
In der Familie lernt man Pflicht, Verzicht, Vergebung und Opfer.
Außerdem erlebt man hier Vergnügen, Erfüllung, Geborgenheit, Dank und Lebenssinn.
Also: Nicht verzagen. Dranbleiben.
Der nächste positive Höhepunkt kommt bestimmt.

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