Dem Herrn den Weg bereiten

„Eine Stimme ruft in der Wüste: Räumt auf den Weg des HERRN! Ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott!“
Jesaja 40, 3.

Neulich kam ich um 11:00 Uhr abends von einem Spaziergang mit meinem neuen Fernglas heim, als ich auf einer wilden Wiese ein Phänomen beobachtete: Eine Anzahl leuchtender Punkte irrlichterte durch das lange Gras: Glühwürmchen!
Bei uns!
In Amerika heißen die Dinger lightning bugs, denn sie blitzen für etwa eine Sekunde spektakulär auf und verlöschen dann wieder. Das tun sie den ganzen Abend. Doch was ich auf dieser deutschen Wiese sah, leuchtete weniger stark, dafür aber im Dauerbetrieb.
Ich dachte mir: Leuchtkäfer!
Wo kommen die her?
Wo gehen die hin?
Warum gibt's die nur ein paar Tage im Jahr? Was machen die den Rest der Zeit? Im Winter glühen bekanntlich keine Glühwürmchen. Die tun das nur um den Johannistag herum, also zur Zeit der hellsten Tage.
Nun weiß ich: Drei Jahre lang sind diese Tierchen Larven, die sich von Schnecken ernähren. Wenn die die Umstände endlich passen, verwandeln sie sich in Glühwürmchen und leuchten, um Partner anzulocken. (Wie könnte es anders sein). Dann paaren sie sich, legen Eier und gehen ein.
(Der biolumineszente Stoff, der die Hinterkörper zum Glühen bringt, (Wirkungsgrad 95 %!), heißt übrigens Luziferin). (Kein Grund zur Panik: Luzifer ist lediglich das lateinische Wort für Lichtträger).
Die Leuchtkäfer der nächsten Jahre sind unter uns. Nur eben in Larvengestalt und nicht voll entwickelt.

Johannes der Täufer sagte: „Mitten unter euch steht, den ihr nicht kennt... aber damit er Israel offenbar werde, deswegen bin ich gekommen, mit Wasser zu taufen.“ (Johannes 1, 26 + 31).
Der Christus lebte da bereits seit 30 Jahren unter den Menschen Israels, ohne dass er bisher offenbar geworden wäre.
Johannes war gekommen, um die Wege in den Herzen der Menschen für den Herrn vorzubereiten.
Als die Menschen sich abwandten von ihren Sünden und hinwendeten zu Gott, wurde der Messias offenbar und begann sein segensreiches Wirken in ihrer Mitte.
Auch in unserer Mitte heute gibt es geistliche Dienste, die (noch) nicht in Vollmacht unterwegs sind, weil die Leute vollauf mit ihrem Alltag beschäftigt sind und keinen Bedarf sehen: Läuft doch auch ohne Gott ganz gut. Eine breite Hinwendung zu Gott könnte jedoch vollmächtige Prediger erwecken und für viele Menschen zu einem ganz neuen, viel besseren, weniger depressiven, weniger einsamen Leben führen.
Manchmal wartet Gott auf uns.

„Naht euch Gott! Und er wird sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr von geteilter Seele.“ (Jakobus 4, 8). Dh, wenn ihr an ihn glaubt, dann lebt auch so, dass man das merkt.
Sei mal absichtlich freundlich (ohne Hintergedanken).
Ätz mal nicht, wenn der Ätzgeist über dich kommt und du dringend ätzen willst.
Sei mal einen Tag lang ehrlich.
Und plötzlich bricht der Segen Gottes bei dir aus. Könnte dich verblüffen.

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