Klare Sicht

„Wir sehen jetzt mittels eines Spiegels, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht.“
1 Korinther 13, 12.

Es gibt Ferngläser für 20 € und es gibt Ferngläser für 2000 €. Ich habe mich immer gefragt, worin denn der Unterschied besteht, der diese Preisdifferenz rechtfertigt. Beide schauen gleich aus, leiten Licht durch Linsen und holen her, was in der Ferne liegt. Was macht den Unterschied?
Es ist das Glas.
Je teurer ein Fernglas ist, desto reiner ist das Glas aus dem seine Optik gefertigt ist. Je reiner das Glas, desto lichtdurchlässiger ist es. Desto klarer ist das Bild vor Augen. Eine Offenbarung. Ein völlig neues Seherlebnis. Atemberaubend. Mondnächte sehen dadurch aus wie bewölkte Nachmittage. Wo man mit dem nackten Auge nichts mehr sieht, erkennt man durch so ein Glas alles noch richtig gut, fast als ob ein Restlichtverstärker eingebaut wäre.
Ich habe nämlich neulich Gläser verglichen.
Und ein neues gekauft. (Allerdings bei weitem kein so teures).
Hochreines Glas ist schwer herzustellen und deshalb so teuer.

Paulus sagt, wenn wir die Bibel lesen, dann sehen wir Jesus, aber undeutlich. Uns sind seine Worte überliefert, aber nicht seine Stimme, seine Tonlage, sein Ausdruck beim reden. Das Glas, durch das wir ihn betrachten, ist relativ dunkel.
Wie kriegen wir es heller?
Zum Beispiel so:
Paulus betet für die Epheser und sagt, „daß der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst.“ (Epheser 1, 17).
Der Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis Gottes hilft uns, das Gelesene richtig zu verstehen. Unsere Gotteserkenntnis wächst und wir sehen deutlicher.
Er fährt fort:
„Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wißt, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen und was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke.“ (Verse 18 und 19).
Wer so betet, sieht bald schärfer.
Mach's dir zur Gewohnheit.

Während heute in Berlin auf der Titanic, pardon, im Bundestag, die Ehe verabschiedet wurde—bzw. das Gesetz über die Ehe für alle—goss es in Strömen. Die Wassermassen drückten Gullideckel weg und der Inhalt der Kanalisation ergoss sich auf die Straßen. Mancherorts soll's richtig stinken. Im Hohen Haus regnet es währenddessen Konfetti.
Der Damm ist gebrochen, Leute.
Als nächstes wird das Sorgerecht geändert: Dann hat ein Kind bis zu vier Eltern. Wetten das kommt? Wie sagen die Philosophen von Toyota? Nichts ist unmöglich. Nicht mehr.
In der Tat.
Und wie ist mir das Herz so schwer.

Paulus ermahnte die Christen seiner Tage:
„Dies nun sage und bezeuge ich im Herrn, daß ihr nicht mehr wandeln sollt, wie auch die Nationen wandeln, in Nichtigkeit ihres Sinnes; sie sind verfinstert am Verstand, fremd dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verstockung ihres Herzens;
sie, die abgestumpft sind, haben sich selbst der Ausschweifung hingegeben, zum Ausüben jeder Unreinheit mit Gier. Ihr aber habt den Christus nicht so kennengelernt.“ (Epheser 4, 17-20).

Mögen andere Gott mit Füßen treten, wir machen nicht mit.

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