Die umstrittene Arte-Doku über Antisemitismus
„Laßt uns aber die Wahrheit reden in Liebe und in allem
hinwachsen zu ihm, der das Haupt ist, Christus.“
Epheser 4, 15.
„Pastor, diese Antisemitismus-Dokumentation, die du im
letzten Post verlinkt hast, beunruhigt mich. Denn die behaupten da, die Quelle
allen Antisemitismuses sei das Christentum, bzw. die Bibel, und zitieren 1
Thessalonicher 2, wo steht dass die Juden: „sowohl den Herrn Jesus als auch die
Propheten getötet und uns verfolgt haben und Gott nicht gefallen und allen
Menschen feindlich sind.“ Die Juden haben Jesus ermordet und jedes Kruzifix und
jedes Marterl am Wegesrand erinnert daran, behaupten die. Außerdem ist der
Verräter Judas, was ja die griechische Form von Juda ist. Wieder ist der Jude
der Böse. Wie siehst du das? Sind Christen Judenhasser?“
Auch mir ist dieser Teil des Beitrags als ziemlich
christenfeindlich und konstruiert aufgefallen. Denn die Leute, die ich kenne,
werden beim Anblick eines Kruzifixes nicht an die Juden erinnert, sondern daran,
dass Jesus für ihre Sünden gestorben ist. Sie werden nicht feindselig, sondern friedlich.
Es ist zwar eine historische Tatsache, dass die
Hohenpriester und der Hohe Rat den Anstoß gegeben haben. Die Tötung des Messias
war aber eine gemeinsame Anstrengung von Juden und Heiden. Denn ans Kreuz
genagelt haben ihn nicht die Juden, sondern die nichtjüdischen Römer. Wer allein
den Juden die Tötung des Messias zuschreibt, der springt zu kurz. Die hätten
ohne Pilatus gar nichts ausgerichtet.
Außerdem:
Niemand hätte Jesus töten können, wenn er dies nicht erlaubt
hätte. Er selbst sagt über sein Leben, „Niemand nimmt es von mir, sondern ich
lasse es von mir selbst. Ich habe Vollmacht, es zu lassen, und habe Vollmacht,
es wiederzunehmen.“ (Johannes 10, 18). So sah das aus.
Als die Tempelpolizei seinerzeit nach Gethsemane kam, um
Jesus zu verhaften, sprach er diese Hundertschaften an und sie wichen zurück
und fielen zu Boden, niedergestreckt durch die Kraft Gottes. (Johannes 18, 6).
Erst nach diesem kleinen Vollmachtserweis ging er mit ihnen und ließ sich
kreuzigen.
Zurück zu 1 Thessalonicher 2, 15.
Da sagt Paulus einige unangenehme Dinge, die jedoch allesamt
auf die Juden seiner Tage zutrafen. Er wusste, wovon er sprach, denn er selbst
war einer der pharisäischen Hauptchristenverfolger gewesen, bevor der Herr ihn
vom hohen Ross holte und zum Christen und Apostel machte.
Die Wahrheit ist wahr, auch wenn sie häßlich ist.
Die hebräische Bibel, (das Alte Testament), ist voll mit Geschichten
des Versagens Israels: „Alles dies aber widerfuhr jenen als Vorbild und ist
geschrieben worden zur Ermahnung für uns.“ (1 Korinther 10, 11). Weil wir nämlich auch nicht unbedingt besser sind.
In 1 Thessalonicher 2, 14 nennt er übrigens die Landsleute der
griechischen Thessalonicher genauso schlimme Verfolger wie die Juden: „Brüder,
ihr seid Nachahmer der Gemeinden Gottes geworden, die in Judäa sind in Christus
Jesus, weil auch ihr dasselbe von den eigenen Landsleuten erlitten habt wie auch sie von
den Juden.“
Die Juden drangsalierten ihre bekehrten Volksgenossen.
Die Griechen drangsalierten ihre bekehrten Volksgenossen.
Wo ist der Unterschied?
Ich weiß von pakistanischen Bekehrten, die von ihren Landsleuten deshalb ermordet wurden.
Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation brannten schonmal die Scheiterhaufen.
In Amerika werden Christen verklagt, wenn sie schwulen Hochzeitern keine Torten backen.
Die EU...
Ich weiß von pakistanischen Bekehrten, die von ihren Landsleuten deshalb ermordet wurden.
Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation brannten schonmal die Scheiterhaufen.
In Amerika werden Christen verklagt, wenn sie schwulen Hochzeitern keine Torten backen.
Die EU...
Paulus hetzt nicht gegen die Juden als Volk, wie er auch nicht
gegen die Griechen hetzt. Er sagt lediglich die Wahrheit.
Beide, Juden wie Heiden, sind ohne Jesus verloren.
Er wollte beide für Christus gewinnen.
Und er liebte sein eigenes Volk heiß und innig, obwohl er
der Apostel für die Heiden war. In Römer 9, 3 schreibt er: „Ich selbst, ich habe
gewünscht, verflucht zu sein von Christus weg für meine Brüder, meine
Verwandten nach dem Fleisch, die Israeliten sind.“ Er hätte seine eigene
Erlösung drangegeben, wenn dies bewirkt hätte, dass die Israeliten dem Neuen
Bund beitreten.
Das haben sie bis heute nicht getan.
Eines Tages werden sie dies jedoch tun. Denn Sacharja sagt,
„Und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn
wehklagen, wie man über den einzigen Sohn wehklagt, und werden bitter über ihn
weinen, wie man bitter über den Erstgeborenen weint.“ (Sacharja 12, 10).
„An jenem Tag wird für das Haus David und die Bewohner von
Jerusalem eine Quelle geöffnet sein gegen Sünde und gegen Befleckung.“
(Sacharja 13, 1).
Diese Quelle gegen Sünde und Befleckung hat einen Namen.
Er ist altbekannt.
„Und es ist in keinem anderen das Heil. Denn auch kein
anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet
werden müssen.“ (Apostelgeschichte 4, 12).
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