Von Palmarum zu Karfreitag

„Die Volksmengen aber, die vor ihm hergingen und nachfolgten, riefen und sprachen: Hosianna dem Sohn Davids.“
Matthäus 21, 9.

Der Sonntag gestern trug den Namen Palmarum.
Weil Jesus einst unter dem Freudengeheul einer sehr großen Volksmenge in Jerusalem einzog. Viele breiteten ihre Kleider aus auf dem Weg, andere hieben Zweige von den Palmen und streuten sie auf die Straße, damit der Esel, auf dem Jesus ritt, es auch schön bequem hatte. Und Jesus natürlich auch. Es war ein großer Respekterweis. Denn sie alle dachten, nun bräche das Goldene Zeitalter des Messias an.
Das tat es auch.
Doch ganz anders, als die Menge sich das vorgestellt hatte.
Denn statt eine Revolution anzuzetteln und sich zum König ausrufen zu lassen, trat Jesus in den Tempel und predigte dort das Evangelium vom veränderten Menschenherzen.
Die Menschen wollten jedoch nicht, dass sich ihr Herz ändert, vielmehr sollten sich gefälligst ihre Umstände ändern.
Als die Menge kapierte, dass dieser Messias so ganz anders war, als sie sich das vorgestellt hatten, und Jesus keinerlei Anstalten machte, sich ihren Vorstellungen anzupassen, änderte sich ihre Haltung zu Jesus.
Und die Menge, die am Sonntag noch „Hosianna!“ gebrüllt hatte, brüllte auf einmal etwas ganz anderes:

„Pilatus aber sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses getan? Sie aber schrien über die Maßen: Kreuzige ihn!“ (Markus 15, 14).

Was brüllst du, wenn Jesus nicht über das Stöckchen springt, das du ihm hinhältst?
Er ist Herr, nicht wir. Wir müssen uns seinen Vorstellungen anpassen, nicht er sich den unseren.
Zum Glück meint er es gut mit uns.
Schließlich ging er für uns ans Kreuz, auch wenn wir einst nicht verstanden, warum er dies tat.

„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist: was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“ (1 Korinther 2, 9).

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