Gott hat keinen Platz?

„Fordere von mir, und ich will dir die Nationen zum Erbteil geben, zu deinem Besitz die Enden der Erde.“
Psalm 2,8.

„Pastor, in der Politik und in der Wirtschaft hat Gott keinen Platz.“

Mutmaßlich deshalb, weil Gott nicht „praktisch“ denkt. Denn in Politik und Wirtschaft stehen einem bergpredigtmäßige Moralvorbehalte nur im Weg. Hier muss man unbarmherzig und hart sein, egoistisch, man muss sich durchsetzen, schon mal die Ellbogen ausfahren, den andern ausstechen. Für Sentimentalitäten (Gott) ist da kein Platz.
Was aber, wenn Gott gar nicht sentimental ist, wenn diesen Vorbehalten ein Missverständnis zugrunde liegt? Jesus hat bekanntlich nicht nur die Bergpredigt gehalten, und um ihm gerecht zu werden, muss man schon alles anschauen, was er gesagt hat.

Jesus war kein Politiker.
Ja, er hat sich dem Ansinnen, Politiker zu werden, verweigert, als Nikodemos in Johannes 3 eines Nachts zu ihm kam und ihn für die Partei der Pharisäer gewinnen wollte. Das Heil liegt nicht in der Politik, sagte Jesus damals sinngemäß, sondern in einer Veränderung des menschlichen Wesens. Dazu sei er gekommen: „Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen.“ (Johannes 3,5).
Die Geburt aus Wasser, von der Jesus spricht, bezieht sich auf die natürliche Geburt: Das Fruchtwasser platzt und der Mensch kommt hervor.
Jesus nennt die Geburt aus Geist absolut unverzichtbar, wenn man ins Reich Gottes hineinkommen will. Sie stellt sich ein, wenn man Jesus in sein Leben einlädt und ihm nachfolgt.
Menschen mit einem ausgeprägten inneren Kompass brauchen keinen Politiker mehr, der sie auf Linie zwingt. Sie werden innerlich richtig geführt.
Solche Leute zu regieren ist ein Kinderspiel.
Selbst ungläubige Machiavellisten unter den Politikern sollten deshalb der Christianisierung ihrer Gebiete stets eine hohe Priorität einräumen. Aus purem Eigennutz.
Für die Gläubigen unter den Politikern ist klar: Jesus ist König der Könige, (also der Kaiser). Vor ihm werden sie sich eines Tages rechtfertigen müssen.

Und den Leuten in der Wirtschaft ruft die Bibel zu:
„Dient [eurer Firma] mit Gutwilligkeit als dem Herrn und nicht den Menschen [als ob Jesus euer Chef wäre]. Ihr wißt doch, daß jeder, der Gutes tut [gute Arbeit leistet], dies vom Herrn empfangen wird, er sei Sklave oder Freier.
Und ihr Herren [Chefs], tut dasselbe ihnen gegenüber, und laßt das Drohen! da ihr wißt, daß sowohl ihr als auch euer Herr in den Himmeln ist und daß es bei ihm kein Ansehen der Person gibt.“ (Epheser 6,7-9).

Gott hat sehr wohl einen Platz in Politik und Wirtschaft.
Alles, was wir haben, ist nur von ihm ausgeliehen.

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