Verlass dich nicht auf deinen Verstand?

„Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen Verstand.“
Sprüche 3,5.

„Pastor, in der Bibel steht, ich solle auf den Herrn vertrauen und mich nicht auf meinen Verstand verlassen. Soll ich beim Glauben den Verstand außen vor lassen, oder wie ist das zu verstehen?“

Das wäre ja noch schöner.
Egal, was moderne Theologen und andere Verwirrte sagen, Glauben und Verstand gehen sehr wohl Hand in Hand. Der Glaube ist eine geistliche Kraft, die man verstehen kann. Glauben heißt nicht: nicht wissen. Zumindest nicht nach biblischem Verständnis. Glaube heißt, um Kräfte und Wirkungen zu wissen, die man nicht mit Augen sehen kann, die aber dennoch real sind.

Um den obigen Vers richtig zu verstehen (und nicht zu denken, man solle den Verstand komplett ausschalten), muss man die nächsten paar Verse auch noch lesen. Ich mache mal bei Vers 7 weiter: „Halte dich nicht für weise, sondern fürchte den Herrn und weiche vom Bösen.“
Der Verstand des weltlichen Menschen verleitet ihn immer wieder zum Bösen, etwa in Form einer kleinen Lüge hier und da, einer Trickserei da und dort, usw. So versucht der gefallene Mensch, sich Vorteile zu verschaffen, und hält sich für weise, wenn er damit durchkommt.
Ein solches Verhalten ist jedoch nicht besonders clever.
Eine solche Person fürchtet den Herrn nicht, d.h., sie glaubt nicht, sich für ihre Taten eines Tages vor Gott verantworten zu müssen.
Muss sie aber.
Statt also auf den Verstand zu hören, der immer wieder dazu tendiert, Kurven zu schneiden, sollen wir auf den Herrn vertrauen, in allen Dingen bei der Wahrheit bleiben und uns nicht mit dubiosen Tricksereien Vorteile verschaffen, denn Gott ist dafür zuständig, uns zu segnen, und nicht wir selber. Wir sind dafür zuständig, den schmalen Weg zu gehen und auf die enge Pforte zuzuhalten.

Wenn ich Schulden hätte und auf der Straße 1000 € fände, dann wäre ich versucht, dieses Geld zu behalten. Mein Verstand hätte garantiert 1000 Argumente dafür.
Doch das Geld hätte ja schon einen Besitzer. Es würde jemandem gehören, dem es nun fehlt.
Das Richtige ist in diesem Fall: Das Geld aufs Fundamt zu bringen und dem Herrn darauf zu vertrauen, dass er sich um meine Schulden kümmert.
Nur ein Beispiel.

Wir sollen uns nicht prinzipiell nicht auf unseren Verstand stützen, sondern nur in Situationen, in denen er dem klaren Willen Gottes widerspricht.
So hat Jesus das auch gehandhabt, etwa als er in der Wüste versucht wurde.
Das nächste Mal, wenn ein Verstand dir Blödsinn rät: Ignoriere ihn.
Und vertraue dem Herrn.

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