„Treu und Wahrhaftig“
„Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd,
und der darauf saß, heißt Treu und Wahrhaftig.“
Offenbarung 19,11.
Die verschiedenen Namen Gottes in der Bibel beschreiben alle
denselben Gott, offenbaren jedoch verschiedene seiner Eigenschaften oder
Charakterzüge.
Das Phänomen ist uns wohlvertraut.
Ein Mensch kann gleichzeitig Richter sein und in seiner
Freizeit die Juniorfußballmannschaft eines Vereins trainieren. Es ist dieselbe
Person, jedoch in verschiedenen Positionen. Und so ist es auch mit Gott, wenn
er einerseits Jahwe Shalom, der Gott des Friedens ist, andererseits aber auch
Jahwe Zebaoth, der Herr der Heerscharen.
In Offenbarung 19,11, ist der Name Jesu also „Treu und
Wahrhaftig.“
Hochinteressant.
Das Wort „treu“ im griechischen Urtext ist das Wort pistos und bedeutet treu, loyal und vor
allem vertrauenswürdig. Jesus ist absolut vertrauenswürdig. Wenn er etwas
verheißt, dann hält er es auch. Paulus unterstreicht dies in 2. Korinther 1, 20,
wo er sagt: „Denn so viele Verheißungen Gottes es gibt, in ihm ist das Ja,
deshalb auch durch ihn das Amen, Gott zur Ehre durch uns.“
So viele Verheißungen Gottes es gibt: Gott will sie alle
Realität werden lassen in deinem Leben.
Kannst du das glauben?
(Der Glaube ist die Voraussetzung dafür, von Gott zu
empfangen).
Und Jesus ist „Wahrhaftig.“ Das griechische Wort ist hier alethinós. Es bedeutet nicht nur
aufrichtig oder wahr oder korrekt, oder sicher oder bestimmt, es bedeutet auch
„real.“
Jesus ist die letztgültige normative Kraft des Faktischen.
Das heißt, er erzeugt Realitäten, an denen niemand vorbeikommt.
Das bedeutet, er findet Umstände vor, vergleicht diese mit
der Realität in seinem Innern, und beugt die äußere Realität dann seinem Willen.
Besonders schön ist dies zu sehen bei der Stillung des
Sturms in Markus 4,35-41: Jesus hatte gepredigt bis zum Abend. Nun war er müde und
legte sich, nachdem er Befehl gegeben hatte, ans jenseitige Ufer überzusetzen, auf
ein Kissen hinten im Schiff und schlief ein. Da erhob sich ein heftiger
Sturmwind und die Wellen schlugen in das Schiff, so dass das Schiff sich zu
füllen begann. „Und sie wecken ihn auf und sprechen zu ihm: Lehrer, kümmert es
sich nicht, dass wir umkommen?“
Machen es nicht viele Christen heute noch genauso? Kaum
tauchen Probleme auf, fragen sie Gott, ob es ihn denn nicht kümmert, dass sie
umkommen.
Jesus hat da einen ganz anderen Ansatz:
„Und er wachte auf, bedrohte den Wind und sprach zu dem See:
Schweig, verstumme! Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille.
Und er sprach zu ihnen: Warum seid ihr so furchtsam? Wie, habt ihr keinen
Glauben?“ Die Jünger fürchteten sich sehr vor ihm und wunderten sich, dass
selbst Wind und See Jesus gehorchten.
Jesus fand im Natürlichen die Realität eines Sturmes vor,
glich dies mit der Realität in seinem Herzen ab und stellte fest, hier war kein
Sturm vorgesehen. Der Plan des Vaters war für ihn, ans andere Ufer überzusetzen
und nicht, auf den Grund des Sees zu sinken. So sprach er voller Kühnheit und
Glauben zu Wind und See, und erzeugte eine neue Realität: großen Frieden.
Was für ein Unterschied zu den hilflos flennenden Jüngern.
Jesus lässt uns an seiner Fähigkeit, Realitäten zu erzeugen,
teilhaben, wenn er uns in Markus 11,23, auffordert, zum Berg zu sprechen: „Hebe
dich empor und wirf dich ins Meer!“ Wer nun nicht zweifelt in seinem Herzen,
sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt, dem wird es werden.
Wie sieht das praktisch aus?
Finde im Wort Gottes gute Verheißungen, die dich ansprechen,
bedenke sie und glaube sie. Sie werden dir dabei helfen, zu Problemen zu
sprechen und gottgemäße Realitäten in deinem Leben zu erzeugen. Falls du dich
fragst, wo du anfangen könntest, dann lass dir mal diese Aussage auf der Zunge
zergehen: Jesus betet: Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Gottes Wille ist Himmel auf Erden.
Der Sturm war auf der Erde, im Himmel jedoch Frieden, und so
befahl Jesus dem himmlischen Frieden, den irdischen Sturm zu verschlingen. Und
der gehorchte.
Einst warst du ein Sünder, doch dann machte dich jemand auf
das Evangelium von Jesus aufmerksam, und du glaubtest. In diesem Moment
verschlang eine höhere Realität die Realität deiner Sündennatur und du wurdest geistlich
von neuem geboren. Die höheren Realität des Segens und des Sieges Jesu vertilgte
die alte Realität deiner Verlorenheit und deiner Gebundenheit.
So ist Gott zu dir.
Das Leben im Glauben ist ein spannendes Abenteuer, nachdem
man mal auf den Trichter gekommen ist und zu erkennen beginnt, was so alles
möglich ist.
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