„Reichsbürger“?
„Ordnet euch aller menschlichen Einrichtung unter um des
Herrn willen, sei es dem König als Oberherrn oder den Statthaltern als denen,
die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Übeltäter, aber zum Lob derer,
die Gutes tun.“
1. Petrus 2,13-14.
Wieder ist es in Franken passiert.
Diesmal hat sich kein Muselman in die Luft gesprengt, wie in
Ansbach, es hat auch kein Dschihadist mit einer Axt gewütet wie im Zug bei
Würzburg. Ein Deutscher, ein „Reichsbürger“, hat in Georgensgmünd geschossen,
als ein SEK seine (legalen) Waffen beschlagnahmen wollte. (Einer der
getroffenen Polizisten erlag tragischerweise später seinen Verletzungen). Das
zuständige Amt hatte dem Mann nämlich die „Zuverlässigkeit“ aberkannt, weil er er
zuvor Amtsmitarbeiter, die mal in seinen Waffentresor schauen wollten,
hinausgeschmissen hat.
Der Mann glaubt nämlich nicht an die Bundesrepublik
Deutschland.
Für ihn existiert das Deutsche Reich der Dreißigerjahre
weiter.
Nun fragt man sich natürlich, wie jemand auf eine solche
Idee kommen kann. Das berührt Fragen der Identität: Jemand, der das Deutsche
Reich herbeisehnt, identifiziert sich nicht mit der Bundesrepublik, wie wir sie
heute vorfinden. Warum mag das so sein?
Es ist unbestritten, dass wir in absurden Zeiten leben.
Man kommt heute hierzulande bei einer Gruppenvergewaltigung
mit einer Bewährungsstrafe davon, wenn man jedoch die Zwangsgebühren fürs Fernsehen mit Bildungsauftrag nicht bezahlt, wandert man ins Gefängnis.
Nach dem erfolgreichen Mainstreaming von Abtreibung puscht
man nun den sozialverträglichen Selbstmord und verbrämt ihn mit dem Wort
Sterbehilfe. Mit vielen klugen Argumenten wird so das Leben an beiden Enden
infrage gestellt, bei den Kindern und bei den Alten.
Außerdem werden noch ganz andere Dinge gemainstreamt,
jahrtausendealte Institutionen wie die Ehe werden mir nichts dir nichts umdefiniert—und
wir sind da noch lange nicht am Ende.
Aus Volk wird Bevölkerung.
Bunte Vielfalt ist offiziell gut, aber nur wenn sie sich auf
äußerliche Merkmale bezieht. Denn wenn jemand eine vom vorgegebenen Konsens
abweichende Meinung äußert, ist er schnell rechts, ein Nazi, ein Hetzer, eine
verschrobene Person, die gefälligst zu schweigen hat, aufgeklärt und umerzogen
werden muss, jemand, der Facebook- und twittermäßig gesperrt, ach was vernichtet!
werden muss—obwohl er womöglich nur seine Ruhe haben will, bzw. Zuflucht in
Stabilität sucht, und auch nicht auf der Straße steht und krakeelt. Anhänger von
Ideologien, die in anderen Teilen der Welt größten Schaden anrichten, werden
dafür kritiklos willkommen geheißen. Und eine konservative Bundesregierung
betreibt eine Politik, die noch vor wenigen Jahren als linksradikal
durchgegangen wäre.
Unterdessen verkaufen im Berliner Görlitzer Park
zugewanderte Dealer ihre Drogen unter der Nase der Polizei, die nichts dagegen unternimmt.
Diese Entwicklungen werfen in vielen Zeitgenossen Fragen
auf, Fragen nach der Identität.
Wer sind wir?
Wer sollen wir sein? Wer wollen wir sein? Wer dürfen wir
sein?
Wer dürfen wir wollen, sein zu sollen?
Und wohin geht die Reise?
In eine multiethnische DDR light?
Einst entstanden mitten im Römischen Reich gotische Königreiche.
Wieso sollte es Deutschland mit seinen Zuwanderern anders gehen? Angesichts der
momentanen, unnatürlich selbstlosen Politik entsolidarisieren sich Bürger mit
dieser Republik und machen einen auf Reichsbürger.
Als ob die Wiederherstellung eines Deutschen Reiches ein
erstrebenswertes Ziel wäre. Weder das Kaiserreich noch das Dritte Reich
überzeugten.
Worauf kann sich eine Identität dann gründen?
Jesus hat einst am See Genezareth eine Volksmenge erst von
ihren Krankheiten geheilt und dann mit Brot und Fischen gespeist. Der ein oder
andere mag sich damals gedacht haben: Jetzt geht's lohos! Dieser Mann ersetzt mir
Krankenversicherung und Arbeitsplatz. Wenn ich krank bin, heilt er mich, und
arbeiten muss sich nicht mehr, weil er mich speist.
Den will ich als König!
Doch Jesus ließ sich nicht darauf ein:
„Da nun Jesus erkannte, daß sie kommen und ihn ergreifen
wollten, um ihn zum König zu machen, zog er sich wieder auf den Berg zurück, er
allein.“ (Johannes 6,15).
Denn Jesus wusste, dass das Hauptproblem der Menschheit
nicht schlechte Politik, sondern die Sündennatur im Herzen ist.
Dort setzte er an mit seinem Kreuzeswerk.
Wer an Jesus glaubt und ihn ganz konkret in sein Leben einlädt,
der wird durch den Geist Gottes innerlich von neuem geboren. Sein Herz
verändert sich. Er wird zu einem neuen Menschen. Nicht nur sind seine Sünden dann
vergeben, sein ganzes Wesen ist umgekrempelt.
Christen sind Bürger des Reiches Gottes und somit im besten
Sinn des Wortes Reichsbürger.
Andere Reiche können da nicht mithalten.
Egal wie's politisch um mich herum aussieht: Meine Identität
entspringt nicht der Zugehörigkeit zu einem Volk oder einem Staat, sondern
einzig und allein dem Christus Gottes.
„Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und
versetzt in das REICH des Sohnes seiner Liebe. In ihm haben wir die Erlösung,
die Vergebung der Sünden.“ (Kolosser 1,13-14).
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