Was tat Hiob kurz bevor Gott sein Schicksal wendete?

„Bei alldem sündigte Hiob nicht und legte Gott nichts Anstößiges zur Last.“
Hiob 1,22.

Hiob kannte Gott als Gott den Allmächtigen, hebräisch El Schaddai. Dieser Ausdruck kommt rund 31 Mal bei Hiob vor, mehr als in sonst einem Buch der Bibel. El Schaddai bedeutet jedoch eigentlich: Gott der Allversorger.
Gott als Allversorger zu kennen macht Menschen wohlhabend.
Deswegen war Hiob reich.

Doch es kam eine Zeit, da hatte Hiob es nicht leicht. An einem Tag kamen seine Kinder um, gingen seine Firmen pleite und raubten Banditen seine Herden.
Dann wurde er auch noch krank—so sehr, dass seine Frau ihn aufforderte, (Hiob 2,9): „Fluche Gott und stirb!“
Die Gutste.
(Wer solche Freunde hat braucht keine Feinde mehr).
Seine Lebensumstände passten nun gar nicht mehr zu seiner Erkenntnis, dass Gott sein Allversorger ist.
Doch statt nun hinzuschmeißen, vertraut Hiob und bekennt: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt." (Hiob 19,25). Zu glauben, dass Gott gut ist, obwohl ringsum die Welt untergeht, ist schon ein starkes Stück. Hiob war schwer angefochten. Er verstand nicht, was sich da zutrug und warum. Doch er vertraute auf Gottes Güte, auch wenn er viel Unsinn über ihn sagte.
Hiob hatte drei Freunde, die ihn besuchten und ihn eigentlich trösten wollten. Doch stattdessen verdammen sie ihn. „Hiob, Gott segnet die Guten und bestraft die Bösen. Du hast gesündigt, gibt's doch zu! Wärst du ohne Sünde, hätte dich dies nie getroffen.“
Doch das Gewissen des Geplagten war nicht nur sauber, sondern rein. Er war sich keiner Schuld bewusst.
Nach einiger Zeit beginnt Gott zu Hiob zu sprechen—allerdings ohne zuvor sein Geschick zu wenden!
Was sagt Gott?
Er spricht über sich. Er verbreitert die Gotteserkenntnis-Basis von Hiob, der ihn bisher nur als El Schaddai kannte. Er teilt ihm mit, dass er, Gott, im ganz eigentlichen Sinn allmächtig ist, und nicht nur ein nährender Vater. Dass er auch in unglaublich komplexen Plänen noch den Überblick behält und alles auf sein Ziel zusteuern lassen kann. Man schaue sich nur mal die Schöpfung an.
Und was sagt Hiob, nachdem der Herr geendet hat?
„Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, jetzt aber hat mein Auge dich gesehen.“ (Hiob 42,5).
Offenbar hatte Hiob seine Gotteserkenntnis aus den Erzählungen seiner Eltern und aus den Predigten seiner Lehrer bezogen—und erfolgreich geglaubt. Doch nun, im Moment seiner größten Krise, begegnet ihm Gott persönlich und schließt ihm eine völlig neue Dimension auf.
Doch noch immer hat sich die Gefangenschaft Hiobs nicht gewendet.
Da trägt Gott ihm auf, für seine miesen Tröster zu beten, denen Gott wegen ihres Geschwafels Gericht androht.
Und als er dies tut, als er sein Augenmerk von seiner eigenen Misere weglenkt auf die seiner Tröster, (denn er hat nur den Teufel gegen sich, sie aber Gott), als er dem Wort und Auftrag Gottes an ihn gehorcht und für sie betet, da endlich wendet der Herr seine Gefangenschaft.
„Und der HERR wendete das Geschick Hiobs, als der für seine Freunde Fürbitte tat.“
Und nicht nur das:
„Und der HERR vermehrte alles, was Hiob gehabt hatte, auf das Doppelte.“

Hiob wurde erlöst, als er seine Gotteskenntnis ausbaute und—vor allem—als er einem spezifischen Befehl Gottes gehorchte.

Was sagt Gott zu dir?

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