Wenn Gott vorübergeht
„Als er sie beim Rudern Not leiden sah, denn der Wind war
ihnen entgegen, kommt er um die vierte Nachtwache zu ihnen, indem er auf dem
See einherging. Und er wollte an ihnen vorübergehen.“
Jesus kommt also um 3:00 Uhr morgens auf dem See zu seinen sich abkämpfenden Jüngern—und will an ihnen vorübergehen!
Johannes 6,48.
Was Jesus da tut, nämlich auf dem Wasser zu gehen, kann nur
Gott.
Er hatte seine Jünger am Abend angewiesen, ans andere Ufer
hinüberzufahren, während er selbst die Volksmenge, die ihn gerade wieder mal
zum König hatte machen wollen, entließ. Der Grund war diesmal gewesen, dass er
5000 Männer, ohne Frauen und Kinder, mit Brot und Fischen gespeist hatte. Davor
hatte er ihnen gepredigt und ihre Kranken geheilt.
Ein Messias, der die Kranken heilt und die Hungrigen speist,
ersetzt Krankenversicherung und die Notwendigkeit zu arbeiten. Kein Wunder,
dass sie ihn zum König machen wollten.
Doch Jesus wusste, dass der beste Gesetzgeber nichts
ausrichtet gegen die gefallene menschliche Natur. Die zu beseitigen war sein
vorrangiges Ziel.
Egal.
Jesus kommt also um 3:00 Uhr morgens auf dem See zu seinen sich abkämpfenden Jüngern—und will an ihnen vorübergehen!
Offenbar hat er wirklich geglaubt, seine Jünger würden die
dunkle Gestalt, die auf dem dunklen Wasser im Sturm da auf sie zukam, ohne
weiteres als ihren Herrn identifizieren.
Denn wer sonst konnte tun, was er da tat?
Er hat ihnen den Befehl gegeben, zu fahren. Sie sind in
seinem Willen.
Im Willen Gottes zu sein heißt nicht automatisch, keine Mühen mehr zu haben.
Doch die Antwort auf ihre Seenot nähert sich. Aber statt im Glauben zu reagieren, sind die Jünger bestürzt und halten ihn für den Klabautermann.
Im Willen Gottes zu sein heißt nicht automatisch, keine Mühen mehr zu haben.
Doch die Antwort auf ihre Seenot nähert sich. Aber statt im Glauben zu reagieren, sind die Jünger bestürzt und halten ihn für den Klabautermann.
Sie erkennen nicht, dass es Jahwe, der Ich Bin ist, der im Begriff
steht, an ihnen vorüberzugehen.
Als Jesus nämlich ihre Bestürzung sah, sagte er sofort,
„Seid guten Mutes! Ich bin's. Fürchtet euch nicht!“ Eigentlich sagte er jedoch
nicht „Ich bin's“, sondern „Ich bin!“ Ego
eimi im Griechischen, hebräisch: Jahwe.
Im 2. Mose 33,18-23 bittet Mose den Herrn, ihm seine
Herrlichkeit zu zeigen. Und Gott geht darauf ein. Im 2. Mose 34 6 stellt er Mose
in eine Felsspalte des Sinai, tritt aus der Dunkelheit, geht an ihm vorüber (!) und ruft
„Jahwe, Jahwe, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Gnade
und Treue.“
In 1. Könige 19 passiert fast genau dasselbe noch einmal.
Hier steht Elia in einer Felsenhöhle, (derselben?). Wie auf dem See, so fährt
auch hier ein Sturmwind herum, es blitzt und scheppert, und dann kommt der Herr
und geht an Elia vorüber.
Gott tut sowas ziemlich selten. Die Jünger in ihrer Angst
erfassten gar nicht, in was für einer privilegierten Position sie sich
befanden. Sie sahen die manifeste Herrlichkeit Gottes in Aktion.
Hiob hat übrigens Jesus auf dem Wasser geweissagt. (Hiob
9,8-11). Er sprach von Gott, „...der die Himmel ausspannt, er allein, und schreitet auf den Wogen des Meeres; der
den Großen Bären gemacht hat, den Orion und das Siebengestirn und die Kammern
des Südens; der so große Dinge tut, daß sie nicht zu erforschen, und
Wundertaten, daß sie nicht zu zählen sind.
Siehe, er geht an mir vorüber, und ich sehe ihn nicht; und
er zieht vorbei, und ich bemerke ihn nicht.“
Geht es uns nicht manchmal genauso?
Derjenige, der uns da im Geheimen begleitet, ever ready to
save, ist der Herr und nicht der Klabautermann.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen