Sind Underdogs immer die Guten?

„Und der Teufel sprach zu ihm: Dir will ich alle diese Macht und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben, und wem immer ich will, gebe ich sie. Wenn du nun vor mir anbeten willst, soll das alles dein sein. Und Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.“
Lukas 4,6-8.

Macht korrumpiert nicht automatisch, schon gar nicht jeden, sondern nur korrupte Menschen werden korrupter, je mächtiger sie werden.
Jesus erwies sich als unkorrumpierbar.
Das hat sich ausgezahlt. Denn heute ist ihm alle Macht gegeben, im Himmel und auf Erden.

Wir haben die Tendenz, die Machtlosen automatisch für edle Menschen und die Mächtigen für verdorben zu halten. Vielleicht schwingt da etwas von der christlichen Affinität für die Schwachen mit. Doch richtig ist diese Sicht nicht.
Es gab und gibt Politiker, die ihre Vollmacht als Verpflichtung zum Dienst am Land verstehen, und keineswegs nur ihre Ideologie durchsetzen wollen oder in die eigene Tasche scheffeln. Längst nicht alle führen sich auf wie Nero in Rom. Und es gab Entrechtete, die sich in veritable Teufel verwandelten, sobald sie ein wenig Macht bekamen. (Die Tage des Terrors während der Französischen Revolution kommen einem da in den Sinn). Und es gibt heute Millionen Machtloser und Entrechteter, die schreckliche Menschen sind. Kommen sie an die Macht, entstehen Gebilde wie der Islamische Staat.
Hitler und Stalin waren böse Menschen lange bevor sie an die Macht gelangten.
Mao war von Anfang an ein Menschenschinder. Als er mächtig wurde, war er ein mächtiger Menschenschinder und betrieb seine Schinderei im größtmöglichen Maßstab. Millionen fielen ihm zum Opfer.
Hannah Arendt sagte einst, dass der Westen in jeder Generation aufs neue von Barbaren überrannt wird. Wir nennen sie Kinder. Wir bringen ihnen jedoch früh bei, (zumindest versuchen wir das), dass der Missbrauch von Macht eine Sünde ist. Deshalb sind unsere Polizisten, Bürokraten, Richter, Politiker, Taxifahrer, usw. weniger korrupt als die in vielen anderen Ländern.
Hier regiert das Gesetz, (weshalb wir eigentlich gar keine Regierung bräuchten).
Das ist der Grund, weshalb gefühlt der halbe Globus zu uns will.
Es hat etwas mit dem unkorrupten Charakter Jesu zu tun, der sich noch häufig in uns findet. Unsere Taxifahrer zocken uns nicht ab und der Beamte will für eine Bescheinigung kein Bakschisch. Und unsere Polizisten lassen sich lieber erstechen, als dass sie einen Angreifer über den Haufen schießen, so minimalistisch gehen sie mit ihrer Macht um.
Wir müssen zusehen, dass uns das nicht entgleitet.

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