Karfreitag 2016

„Es ist vollbracht!“
Johannes 19,30.

Heute ist Karfreitag, neben Weihnachten der höchste christliche Feiertag im Jahr. An einem solchen Tag vor rund 2000 Jahren hat sich die scheinbar größte Niederlage aller Zeiten ereignet. Jesus von Nazareth hatte behauptet, er wäre der Sohn Gottes. Doch statt in Macht und Pracht und Herrlichkeit auf einem Thron zu sitzen, wie es einer solchen Position angemessen gewesen wäre, hing er an einem jämmerlichen Kreuz. Die römischen Soldaten hatten ihn vorher gegeißelt und übel zugerichtet, so dass er gar nicht mehr aussah wie ein Mensch. (Jesaja 53,14). Diejenigen, die ihn sahen, schüttelten den Kopf über ihn und wandten sich ab.
Es sah aus, als wäre Jesus auf ganzer Linie gescheitert.
Doch der Gekreuzigte selbst sah das ganz anders. Im Bewusstsein, dass er alle Weissagungen über das irdische Leben des Messias erfüllt hatte, rief Jesus mit lauter Stimme: „Es ist vollbracht!“ Er triumphierte.
Dann starb er.
Nun folgten drei Tage der Grabesstille.
Der Tod hatte offenbar doch gesiegt.

Wenn man dieser Tage die Zeitung liest, möchte man auch glauben, der Tod wäre dabei, in Europa zu siegen. Denn es ist dem Islamischen Staat gelungen, Teile des Iraks und Syriens, sowie Libyens, des Sinai und Jemens zu besetzen. Und nun sind seine Zellen in Frankreich aktiv, wie die Pariser Anschläge im letzten Jahr gezeigt haben, und auch in Belgien, wo in Brüssel letzten Dienstag 31 Menschen starben und hunderte verletzt wurden.
Natürlich hat der IS auch in Deutschland seine Knechte. Frau Merkel hat ja buchstäblich die Grenzen niedergerissen und erlaubt nach wie vor in großer Zahl Reisende ohne Papiere aus Nahost ins Land.
Wir haben es hier mit einer unfassbaren Verantwortungslosigkeit zu tun.
Die „Flüchtlinge“ mögen in ihrer Mehrzahl anständige Menschen sein, doch eine geringe Zahl an strategisch eingeschleusten bösen Buben unter ihnen reicht völlig, um unsere Gesellschaft nachhaltig zu verändern. Die kommunistische Stadtguerilla der Siebziger Jahre nimmt sich heute schon putzig aus gegen die Unternehmungen der radikalen Muslime, (die auch schon damals nicht ohne waren).

Mehr Überwachung und Polizeipräsenz sind nicht die Antwort.
Obwohl es in Brüssel vor Uniformen nur so wimmelte, vermochten die Attentäter vom Dienstag es problemlos, ihre Bomben zu bauen, ein Taxi zu bestellen, sich lautstark über die geringe Größe des Fahrzeugs aufzuregen, zum Flughafen zu fahren, und sich und ihr Bombengepäck vor dem Abflugschalter in Stellung zu bringen.
Der Taxifahrer hatte wegen der Absonderlichkeit seiner Fahrgäste sogar die Polizei kontaktiert.
Konsequenzen?
Keine.
Obwohl die Beteiligten der Polizei bekannt waren, obwohl die USA sie als Islamisten führten, obwohl die Türkei einen von ihnen an der Reise nach Syrien hinderte und an die Belgier überstellte, und obwohl laut der Zeitung Haaretz die Israelis den Belgiern konkrete Tipps gegeben hatten, konnten sich diese Mörder problemlos im wohlbewachten Flughafen in die Luft sprengen.
Mir kommt es manchmal so vor, als ob Europa—und auch Amerika—sich gar nicht wirklich gegen diese Bedrohung wehren wollten.
Im Auslandsjournal sagte neulich ein Mitarbeiter des israelischen Innengeheimdienstes Shin Bet, die Europäer hätten noch nicht erfasst, dass sie sich in einem Krieg des Islams mit der christlichen Kultur Europas befänden. Es werde aufgrund der gegenwärtigen Mentalität noch Jahre dauern, bis man dies begreife.
Nun kann man einwenden, dass die Europäer sich ja in ihrer Mehrzahl gar nicht mehr als Christen verstehen, dass man hier die Religion mit dem ach so viel besseren Humanismus ein für allemal überwunden hat. Das mag so sein, ändert jedoch überhaupt nichts an der Haltung des Gegners, der die Europäer einfach trotzdem für Christen hält.
Was für ein Witz.
Erst heute wurde in Paris ein neues Attentat vereitelt. In Deutschland wurden Pläne aufgedeckt und Festnahmen getätigt. Alle Welt scheint wie gebannt darauf zu warten, dass es wieder irgendwo rummst.

Die Sklaven des Todes mögen ihren Tango Mortale zur Kalaschnikow-Musik tanzen und denken, sie würden gewinnen. Das mag so aussehen. Auch vor 2000 Jahren sah es drei Tage lang so aus als ob der Tod gewonnen hätte. Doch dann passierte Ostern: Der größte Triumph Gottes, den die Menschheit je gesehen hat.
Der Feind freut sich immer zu früh.
Jesus hat das letzte Wort.

„Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden. Von dem Herrn her ist er dies geworden, und er ist wunderbar in unseren Augen.“ (Matthäus 21,42).

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