Der gute Wille Gottes

„Und es kommt ein Aussätziger zu ihm, bittet ihn und kniet nieder und spricht zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und er war innerlich bewegt und streckte seine Hand aus, rührte ihn an und spricht zu ihm: Ich will. Sei gereinigt! Und sogleich wich der Aussatz von ihm, und er war gereinigt.“
Markus 1,40-42.

Die Aussätzigen in Israel hatten aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr nicht das Recht, sich Gesunden oder gar Ortschaften ungestraft zu nähern. „All die Tage, die das Mal an ihm ist, soll er unrein sein. Unrein ist er. Allein soll er wohnen, außerhalb des Lagers soll seine Wohnung sein.“ (3. Mose 13,46). Und wann immer jemand einem Aussätzigen entgegenkam, sollte er „Unrein! Unrein!“ ausrufen.

Nun kommt solch ein Aussätziger zu Jesus— und Jesus springt nicht entsetzt davon, weil der Mann sich nicht an das Gesetz gehalten hat! Er hört sich sein Anliegen an und streckt, innerlich bewegt, seine Hand aus—und rührt diese hochansteckende Person an!
Und heilt ihn!
Einfach so!
Jesus runzelte nicht die Stirn und kratzte sich nicht am Kopf, um mit diesem Kranken nun ein längliches Seelsorgegespräch zu beginnen, das vielleicht bei den Verfehlungen seiner Ahnen ansetzt und sich im Lauf von Stunden und Tagen zu den Sünden dieses Mannes vorarbeitet.
Vergebung kann nötig sein, wie Jakobus 5,16 sagt: „Bekennt nun einander die Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet.“
Doch der Herr verordnete keine Bußübungen. Irgendetwas in der Haltung und in der Stimme dieses Mannes zeigte Jesus, dass dies hier nicht nötig war.
Jesus heilte diesen ihm unbekannten Mann ohne Vorbedingungen.
Das ist ermutigend.
Angesichts der Tatsache, dass Jesus sagte, „Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht“, (Johannes 5,19), wissen wir, dass diese bedingungslose Heilung auch der Wille des Vaters war.

Gott ist viel williger, uns Gutes zu tun, als wir mit unserer Verkopftheit und unserem Bedürfnis nach Komplexität gemeinhin annehmen. („Einfache Lösungen gibt es nicht!“ „Das ist zu gut um wahr zu sein!“).

Der Apostel Johannes hat Gott erlebt wie nur wenige vor ihm.
Warum?
Die Antwort steht in 1. Johannes 4,16:
„Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat.“
Möge Gott uns geben, seine Liebe zu uns zu erfassen.

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