Asyl! Asyl?

„Und er floh, er und alles, was er hatte; und er machte sich auf und setzte über den Strom.“
1. Mose 31,21.

„Pastor, wie stehst du zum Asylrecht?“

Asyl ist eine wunderbare Sache.
Ich bin davon überzeugt, dass Gott die Sprachverwirrung beim Turmbau zu Babel nicht zuletzt deswegen herbeigeführt hat: Er wollte nicht, dass alle Menschen unter der Herrschaft des gottlosen Nimrod leben mussten. Verschiedene Sprachen führen zu verschiedenen Volksgruppen und die wiederum führen zu verschiedenen Kulturen und Gesellschaftsformen. Wenn in einem Land das Chaos ausbricht oder man dort verfolgt wird, kann man in ein anderes fliehen.
Wenn alle Länder von derselben Macht regiert werden, dann gibt es kein Entkommen mehr. Das wollte Gott verhindern.

Gott hat selbst seinem auserwählten Volk aus diesem Grund eine Teilung verordnet. Er spaltete Israel nach dem Tod Salomos in das Nordreich Israel und das Südreich Juda.
„Und Amazja sagte zu Amos: Seher, geh, flieh schnell in das Land Juda! Iß dort dein Brot, und dort magst du weissagen!“ (Amos 7,12).
Hier wurde der Mann Gottes in Israel verfolgt, weil seine Weissagungen dem König nicht passten, (wie derzeit die Äußerungen von bibeltreuen Christen zu Themen wie Ehe und Familie dem politisch-medialen Mainstream nicht passen). Glücklicherweise gab es ein Gläubigen freundlicher gesonnenes Land, Juda, in das Amos ausweichen konnte.

Vertreibung und Flucht sind in der ganzen Bibel ein Thema.
Jakob verließ den Einflussbereich seines missgünstigen Onkels Laban und floh mit seiner Familie zurück nach Kanaan, wo seine Eltern Isaak und Rebekka lebten.
Mose floh vor Pharao.
Elia floh vor Isebel.
Josef floh mit seiner Familie vor Herodes nach Ägypten.
Die Jünger zerstreuten sich während der Verfolgung der Gemeinde in Jerusalem in aller Herren Länder, wo sie eifrig—und erfolgreich!—evangelisierten. (Apostelgeschichte 11,19-24).

Ich halte es für eine Schande, dass die flüchtenden Juden Deutschlands und Europas in den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts praktisch nirgendwo auf der Welt, nicht einmal in Roosevelts Amerika, Asyl bekamen—nicht einmal als sie in einem Schiff direkt vor der Küste auftauchten. Stattdessen wurden sie zurückgeschickt in ihr Verderben. Furchtbar.

So, ja, ich bin für ein Recht auf Asyl.
Definitiv.

Was sich jedoch derzeit an Deutschlands Grenzen abspielt, hat mit Asyl nichts zu tun. Der Asyl-Begriff dient unserer Regierung als hypermoralischer Ersatzbegriff für nichts anderes als simple Einwanderung. Einwanderung jedoch sollte Kriterien der Nützlichkeit für das Einwanderungsland unterworfen sein.
Und hier wird's komisch.
Indem man Einwanderung mit Asyl gleichsetzt, entledigt man sich nämlich sämtlicher Nützlichkeitserwägungen.
Warum?
Wem ist damit gedient (außer den Einwanderern)?

Ich denke jetzt mal nach und komme nachher noch mal drauf zurück...

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