Lügenpresse?

„Es sei aber eure Rede: Ja, ja! Nein, nein! Was aber darüber hinausgeht, ist vom Bösen.“
Matthäus 5,37.

„Pastor, glaubst du, dass die Medien in Deutschland zuverlässig berichten? Haben wir eine Lügenpresse?“

Unsere Presselandschaft ist nicht zuletzt durch das Internet so breit aufgestellt, dass niemand für längere Zeit eine unliebsame Wahrheit unterdrücken kann. Natürlich gibt's Journalisten, die Propaganda machen, doch das merkt man. Dann findet sich irgendwo ein Aufmerker, der nachforscht und der über kurz oder lang die Wahrheit doch noch ans Licht zerrt. Insofern ist unsere Presse in ihrer Gesamtheit keine Lügenpresse.

Doch natürlich wird auch mal tendenziös berichtet.
So mancher Journalist ergreift seinen Beruf, nicht weil er über lokale Belanglosigkeiten berichten möchte, sondern weil er ganz ausdrücklich Meinung prägen will, am besten so, dass die Leser es nicht merken. (China Daily ist ein Musterbeispiel hierfür).
Apropos Kommunisten: Karl Marx war übrigens Journalist.
Ulrike Meinhof auch.
Kurt Eisner, allererster Ministerpräsident des Freistaats Bayern und sozialistischer Revolutionär, war ebenfalls Journalist.
Statistiken über Journalisten zeigen, dass sich rund 80 % von ihnen dem grün-roten politischen Spektrum zuordnen. Natürlich schlägt das durch, so dass Menschen, die sich eher in der politischen Mitte oder auf der christlichen Seite verorten, medial nicht repräsentiert fühlen, ja sogar empfinden, man hetze gegen sie. Dennoch es gibt auch seriöse Zeitungen, die offen über Dinge reden, die die anderen gerne unter den Teppich kehren.

Wir haben (gegenwärtig) keine Ein-Parteien-Presse.

Dass man dem öffentlich-rechtlichen Gebührenfunk nicht vorbehaltlos trauen darf, sollte jedem Kind klar sein. Die jeweilige Landespolitik in Form von Ministerpräsidenten, Parteien und Verbänden steckt dort schließlich bis zum Bauch mit drin. Dort wird man nicht unvoreingenommen, sondern stets auch im Sinne seiner Herren berichten.

Eine deutsche WDR-Journalistin namens Zimmermann hat im niederländischen Rundfunk sogar zugegeben, dass es eine Anweisung gebe, positiv über die Flüchtlingspolitik der Regierung zu berichten.
Wegen dieses Geständnisses bangt sie nun um ihren Job.
Der Focus zitiert sie jetzt mit der Behauptung, dass sich alle Journalisten in Deutschland inoffiziell einen Maulkorb auferlegt hätten, ebenso wie Polizei und Politik. „Wir haben doch alle die Tatsachen verschwiegen, political correctness falsch verstanden.“ Man habe das Gefühl gehabt, in der Flüchtlingskrise nicht allzu kritisch berichten zu können.
Und der Kriminologe und ehemalige niedersächsische Justizinister Pfeiffer erklärte gar, man habe ihm gedroht, ein Interview sofort abzubrechen, sollte er einen Zusammenhang zwischen Flüchtlingen und Kriminalität in Köln herstellen.
Das war vor einigen Wochen.
Heute kann er freimütig über diesen Maulkorb reden.
Man wird bald über Dinge sprechen, die man vor einem halben Jahr noch für unaussprechlich gehalten hat.
Denn die Zeiten ändern sich.

„Es sei aber euer Ja ein Ja und euer Nein ein Nein, damit ihr nicht unter ein Gericht fallt.“ (Jakobus 5,12).

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