Wem dienst du--wirklich?
"Und es geschah, als sie von ihm schieden, sprach
Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, daß wir hier sind—und laß uns drei Hütten
machen, dir eine und Mose eine und Elia eine. Und er wußte nicht, was er sagte."
Lukas 9,33.
Es hat Petrus auf dem Berg der Verklärung gut gefallen. Das
ist verständlich. Denn es hat unglaublich angenehme Auswirkungen auf die
Gefühle einer Person, wenn die Wolke der Herrlichkeit Gottes über sie kommt. Petrus
wollte gar drei Hütten bauen und sich häuslich niederlassen, so sehr
beeindruckte ihn das angenehme Gefühl der Gegenwart Gottes dort in der
Bergeinsamkeit.
Er wollte gar nicht mehr fort.
Dort auf dem Berg waren die Mühen der Ebene so weit weg, die
Emotionen der Jünger so positiv, ihre Besucher etwas so besonderes (Mose und
Elia!), dass sie nie mehr weg wollten.
Wer könnte es ihnen verübeln?
Doch Gott der Vater selber sprach aus der Wolke und verwies
Petrus auf Jesus: „Dies ist mein geliebter Sohn, ihn hört.“ Jesus führte die
Jünger prompt wieder hinunter ins Tal, wo bereits ein großes Problem auf sie
wartete.
Wir machen einen Fehler, wenn wir denken, die Bergerlebnisse
der besonders innigen Gemeinschaft mit Gott sind das einzige was zählt im
geistlichen Wandel.
Sie sind nicht die Norm, sondern eher selten.
Wenn wir ständig nach ihnen streben—und wenn sie sich
einstellen, wir sie dauerhaft behalten wollen—dann handeln wir wie Petrus. Dann
geht es uns wie ihm und auch wir „wissen nicht was wir sagen“, was unser
Handeln in Wirklichkeit antreibt.
Wir dienen dann nämlich nicht Gott, sondern unseren Gefühlen. Und das führt zu Frust.
Gott mutet uns schon mal die Mühen der Ebene zu, denn dort
wird die Arbeit getan, die getan werden muss. Besondere Gebetserfahrungen
dienen der Rückversicherung und Ermutigung.
Beides ist notwendig.
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