Von Herrlichkeit zu Herrlichkeit

„Die Schöpfung ist der Vergänglichkeit unterworfen worden - nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat - auf Hoffnung hin, daß auch selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit freigemacht werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.“
Römer 8, 20-21.

Ein vom Tisch gefallenes Glas, das zersprungen auf dem Boden liegt, wird nicht von sich aus wieder ganz und springt zurück auf den Tisch.
Es hat Bekanntschaft mit der „Knechtschaft der Vergänglichkeit“ gemacht.
Diese Knechtschaft der Vergänglichkeit hat einen wissenschaftlichen Namen: das Zweite Gesetz der Thermodynamik. (Der sogenannte Entropiesatz).
Dieser Satz besagt, dass ein physikalisches System im Lauf der Zeit stets von einem Zustand der Ordnung in einen Zustand der Unordnung übergeht. Er ist verantwortlich für Alterung und Zerfall und wirkt auf Menschen wie auf Planeten und alles andere gleichermaßen ein.

Es gibt überhaupt viel mehr Zustände der Unordnung als der Ordnung.
Ein Puzzle hat genau einen Zustand der Ordnung. Den reicht es dann, wenn jedes Teil exakt an seinem Platz liegt. Schüttelt man die Schachtel ein wenig, zerlegt es sich und nimmt einen Zustand der Unordnung ein. Schüttelt man es noch einmal, entsteht ein weiterer, anderer Zustand der Unordnung. Das kann man beliebig oft wiederholen: die ganze Sache wird immer unordentlicher, bis die Zustände mit jedem Schütteln der Schachtel nur noch variieren, aber immer unordentlich bleiben.
Es gibt für das Puzzle nur einen einzigen Zustand der Ordnung, aber unzählig viele Zustände der Unordnung. Das ist Fakt.

Wissenschaftler wie Stephen Hawking grübeln nun, warum sich das „Puzzle“, das Universum, in einem Zustand der Ordnung befindet und zur Unordnung fortschreitet. Naturwissenschaftlich gesehen wäre es logischer, dass es sich in einem ungeordneten Zustand befindet.
Warum hat es aus den Abermilliarden möglicher Zustände exakt genau den einzig perfekten Zustand eingenommen, der Leben auf der Erde ermöglicht?
Und warum schreitet es heute von perfekter Ordnung zur Unordnung fort?
Wer hat das Universum ganz am Anfang geordnet?
Warum gilt der Entropiesatz überhaupt?
Die Antwort ist bei Paulus nachzulesen.

Nun stelle man sich mal vor, das Gegenteil wäre plötzlich wahr: Der thermodynamische Zeitpfeil würde umgedreht und das Universum würde von der Unordnung zu immer größerer Ordnung fortschreiten.
Der Moment käme, in dem das Glas in der Tat zurück auf den Tisch springen würde—und zwar ganz!
Paulus erwartet offensichtlich einen solchen Moment, in dem der Entropiesatz nicht mehr gilt, sondern sein Gegenteil.
Alle Christen tun dies.
Denn was sonst geschieht in der Auferstehung?
Ein toter Körper, der wieder lebendig wird, erfährt das Gegenteil von Entropie: Er kehrt von der Unordnung zur Ordnung zurück.

Paulus sagt in 2. Korinther 3,18, dass wir „von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“ in das Bild Jesu verwandelt werden. Was besagt das anderes, als dass wir in Ewigkeit von einem Zustand der relativen Ordnung in einen Zustand immer größerer Ordnung fortschreiten werden?
Der Christ erlebt das Gegenteil von Entropie!
Der erlöste Mensch und alles um ihn herum wird nicht immer chaotischer und schlechter, je älter er (vor allem nach der Auferstehung) wird, sondern immer besser—und das für immer!
Bye bye, Entropie.
Atemberaubende Zustände in der Gegenwart Gottes warten auf uns und Welten von unendlicher Schönheit.

Wir haben KEINE AHNUNG von dem, was da noch alles auf uns zukommt!

„Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“
1. Korinther 2,9.

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