Spyware OS

"Hütet euch aber vor den Menschen!"
Matthäus 10, 17

Microsoft bringt in diesen Tagen sein neues Windows 10 heraus.
Umsonst.
Man kann einfach upgraden und muß nichts dafür bezahlen. Toll, nicht? Normalerweise sind die Programme aus Redmont ja nicht unbedingt günstig.
Doch warum verschenkt MS sein neues Betriebssystem? Die sind doch nicht gemeinnützig, sondern eine der geschäftstüchtigsten Firmen der Welt?

Nun, das System ist nicht wirklich gratis. Man bezahlt mit seinen Daten. Die Firma sammelt und speichert enorme Mengen von Daten, die man mit ihrer neuen Software fabriziert (und wertet sie aus). Sobald ein Konto erstellt ist, speichert MS Namen, Kontaktdaten, Paßwörter, demographische Daten, Kreditkartendaten und noch vieles mehr auf seinen Servern.
Bing-Suchmaschinenanfragen werden gespeichert und der Inhalt von Gesprächen mit der neuen digitalen Assistentin Cortana, sowie der Inhalt von privater Kommunikation etwa via Email.
MS schreibt in seinem Privacy Statement, der Erklärung zur Privatsphäre: "your typed and handwritten words are collected." Zu deutsch: "Deine getippten und handgeschriebenen Worte werden gesammelt."
Die Firma sagt auch, daß all die Daten nicht zwingend bei ihr verbleiben. Sie dienen zur Dienstleistungsverbesserung und zur gezielten Werbungserstellung, was manchmal das Weitergeben von Daten erfordere.

Auf sowas kritisch angesprochen, soll Microsoft antworten: "Aber Google und Apple machen's doch genauso!"
Stimmt natürlich.
Auch Siri und Google Now spionieren, was das Zeug hält. Aber ich muß sie nicht benutzen. Das ist bei einem Betriebssystem nochmal was anderes.
Falls es jemand schon installiert hat: Es ist vielleicht keine schlechte Idee, die Privacy Settings, die standardmäßig alle auf ON sind, abzuschalten, um der Sammelwut einen gewissen Riegel vorzuschieben.

Ich persönlich werde erst einmal nicht umsteigen. Das Thema ist vom Tisch.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Heiligenfiguren

Betrunken im Heiligen Geist

Bauerngebet zu Neujahr am 7.1.2024