Das Sabbatjahr oder: Die scheinbare Katastrophe

„Ich werde im sechsten Jahr meinen Segen für euch aufbieten, daß es den Ertrag für drei Jahre bringt."
3. Mose 25,21.

Man stelle sich vor, man bezöge ein ganzes Jahr lang kein Einkommen—und das viele Geld, das man anderen Leuten geliehen hat, würde am Ende dieses einkommenslosen Jahres nicht zurückbezahlt werden. Im Gegenteil: Es wird einem glaubhaft versichert, man sähe es nie wieder.
Klingt wie eine wirtschaftliche Katastrophe, nicht wahr?

Ist es aber nicht.
Es ist lediglich eine Beschreibung des jüdischen Sabbatsjahres, das sich alle sieben Jahre einstellte.

Wir sind von den 10 Geboten her mit dem Konzept des Sabbats vertraut: Sechs Tage soll man arbeiten und am siebten soll man ruhen. Das ist dann der Sabbat.
Im Alten Testament gibt es nun neben dem Sabbat noch das Sabbat-Jahr. (3. Mose 25).
In diesem Jahr sollte man sein Land brachliegen lassen und es nicht bestellen. Saat und Ernte fanden in diesem Jahr nicht statt. Stattdessen sollten die Felder und Weinberge und Olivenhaine den Armen offenstehen, damit die sich daran umsonst bedienen konnten. Weinberge waren gewöhnlich von Mauern umgeben. Deren Tore sollten nun das ganze Jahr über offenstehen, so daß der müde Wanderer dort einkehren und sich was zu essen holen konnte.

Am 29. Elul, dem letzten Tag des Jahres, wurden zudem alle Schulden getilgt, die in den letzten sieben Jahren aufgelaufen waren.
Was sich für einen Bauern oder Unternehmer wie eine Rezession, eine wirtschaftliche Katastrophe, darstellt, war in Wirklichkeit ein Befehl Gottes, der im Gesetz des Mose niedergelegt worden war.

Solange sich Israel an diese Verordnung hielt und das Land alle sieben Jahre ruhen ließ, ernteten sie im sechsten Jahr überreichlich, so dass der wirtschaftliche Schaden durch Gottes Segen abgewendet wurde.
Der kühne Glaube an Gottes Wort machte es möglich!
Als Juda dem Land seine Sabbatsjahre jedoch vorenthielt, stellte sich nach 490 Jahren eine Katastrophe ganz eigener Art ein: Das Land bekam seine Sabbate ersetzt und ruhte, während Juda für 70 Jahre nach Babylon verschwand, in die Gefangenschaft. Hierbei handelt es sich dann um eine echte wirtschaftliche Katastrophe statt einer, die nur so ausschaut, und einen erzwungenen Schuldenerlass, statt eines freiwilligen.
So oder so: Das siebte war ein Sabbatjahr und das Land bekam seine Ruhe. Da biß die Maus keinen Faden ab.

Warum forderte Gott dieses siebte Jahr? Nun, in dem Jahr sollten sich die Israeliten Gedanken über Gott machen und ihre Beziehungen pflegen, anstatt dem Geld nachzurennen. Taten sie dies, erlebten sie Segen. Taten sie dies nicht, entzogen sie sich dem Segen und es kam Gericht.

Es ist wichtig für uns, Gott in jedem Bereich unseres Lebens einzuladen. Auch in den wirtschaftlichen und finanziellen. Macht den Herrn zum Mittelpunkt deines Lebens.
Frag dich mal ehrlich: Ist dir Gott wirklich wichtiger als der Mammon?
Nicht dass du zum Schluss nach Babylon musst.
(Oder Babylon zu dir kommt).
Und du gezwungen wirst zu geben, was du nicht geben willst.

Gib regelmäßig was weg, damit der Herr dich dauerhaft segnen kann. Es kommt sowieso alles von ihm und wenn er sieht, daß du gibst, hat er noch mehr für dich.

„Du sollst an den HERRN, deinen Gott, denken, daß er es ist, der dir Kraft gibt, Vermögen zu schaffen.“ (5. Mose 8,18).

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