Der Fluch der gutgemeinten Tat

„Er sah andere stehen und spricht zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig? Sie sagen zu ihm: Weil niemand uns eingestellt hat.“
Matthäus 20,6-7.

Taten haben Konsequenzen.
Gutgemeinte Taten haben oft katastrophale Konsequenzen.
Denn gut und gutgemeint ist nicht dasselbe.

Gemeinhin wird die Einführung eines Mindestlohns von 8,50 € im Land gutgeheißen. Jeder soll ordentlich verdienen und von seinem Verdienst leben können. Diese Einstellung ist lobenswert.
Mindestlöhne haben jedoch eine traurige Geschichte. Sie dienten auch nicht immer einem sozialen Gerechtigkeitsgefühl.

Die wenigsten wissen, dass der Mindestlohn in den Vereinigten Staaten früher (1931) dazu hergenommen wurde, den Arbeitsmarkt vor billigen schwarzen Arbeitskräften zu schützen, die ihre Dienste für weniger Geld anboten als die weißen ungelernten Arbeiter. Um ihre Klientel zu abzusichern, setzten die Gewerkschaften, (die Schwarze nicht aufnahmen), einen Mindestlohn durch, um den Vorteil der nicht gewerkschaftlich organisierten Schwarzen zunichte zu machen.
Der Mindestlohn war Werkzeug des gewerkschaftlich organisierten Rassismus.

Ein Mindestlohn verteuert Arbeit künstlich.
Wenn Arbeitskraft mehr kostet als was mit ihr erwirtschaftet werden kann, dann stellen Arbeitgeber niemanden mehr ein. Und diejenigen, die außen vor bleiben, sind die Schwächsten: Die Jungen und die Ungelernten, die man angeblich schützen will.

Die Länder, die stets die höchsten Arbeitslosenquoten aufweisen, sind erstaunlicherweise genau jene, die einen exorbitant hohen Mindestlohn im Gesetz stehen haben. Dazu gehören Spanien, Griechenland, Südafrika, usw. Egal ob bei denen die Konjunktur brummt oder ob Rezession herrscht: Die Arbeitslosenquote sinkt praktisch nie unter 20 %.

Ganz anders hingegen die Schweiz.
Hier gibt es keinen Mindestlohn, dafür herrscht seltsamerweise praktisch Vollbeschäftigung.

Viele Gesetze gibt es nicht weil sie sinnvoll sind, sondern weil diejenigen, die sie erlassen, sich dabei gut fühlen. Und zum Teufel mit den Konsequenzen.

Man hat mir mitgeteilt, in unserem Ort gibt es eine alte Frau, die am Wochenende Werbezeitungen ausgetragen hat. Etliche Jugendliche taten das auch. Die alte Dame besserte ihre Rente ein wenig auf, ihre Dienstleistung kostete wenig, und alle waren zufrieden.
Dann kann der Mindestlohn.
Die zuständige Firma, nun gezwungen den Austrägern 8,50 € zu bezahlen, sah sich nicht in der Lage, alle weiterzubeschäftigen. Sie konsolidierte ihre Werbezeitungen in einen dicken Packen, den nunmehr nur noch ein kräftiger Austräger in die viel zu schmalen Briefschlitze stopft, wo man sie nicht mehr herausbekommt.
Die alte Dame wurde arbeitslos, ihre Möglichkeit zum Zuverdienst vom Staat vernichtet.
Und das soll soziale Gerechtigkeit sein?
Politiker! Lasst die Leute in Ruhe.

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