Energie*ende


„Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.“
Jakobus 4,6.

Als ich letzte Woche in der Turnhalle, in der ich immer wieder trainiere, ankam, stellte ich fest, dass die gesamte Beleuchtung ausgefallen war. Nur das Notlicht ging. So beleuchtet, sahen die Gänge in dem Sechzigerjahre-Haus aus wie ein Bunker aus dem 2. Weltkrieg.
Trainieren bei schummriger Beleuchtung war auch nicht so das Wahre.
Ich fragte mich, was mit der Stromversorgung wohl passiert war, bis es mir dämmerte: Ich wurde Zeuge der Auswirkungen der Energiewende.Vorher passierte sowas praktisch nie, seither durchaus häufiger.
Derlei Stromausfälle werden sich in der Zukunft wohl noch mehr häufen.
Um 8:45 Uhr machte es Klack! und die Notbeleuchtung ging auch noch aus. Wir haben dann beim Schein unserer Mobiltelefone die Matten abgebaut, die bei Judo und Ju Jutsu unerlässlich sind, haben uns aus dem Bunker herausgetastet und sind heimgefahren.
Au weia.

Wir Deutschen sind schon ein spaßiges Völkchen. Wir mögen keine Atomkraftwerke. Kohlekraftwerke aber auch nicht. Windräder schon gar nicht, und gegen neue Stromtrassen wehren wir uns mit Zähnen und Klauen.
Aber der Strom soll trotzdem schön brav aus der Steckdose fließen.
Nun, man kann einen Kuchen nicht gleichzeitig essen und behalten. Es ist vermessen, beides zu wollen.
Deutschland kommt mir zurzeit ein wenig vermessen vor.
Angesichts der normativen Kräfte des Faktischen (von nichts kommt nichts) scheint mir ein wenig Demut durchaus angebracht.
Weder unser Wohlstand, noch der Friede auf unserem Kontinent, noch die Freiheit sind Selbstläufer. Sie müssen ständig verteidigt werden. Von uns, heute. Dazu sind wir auf Gottes Hilfe angewiesen.
Wir sollten es mit unserem Hochmut nicht übertreiben.

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