Lang beten oder kurz?



„Am Anfang deines Flehens ist ein Wort ergangen, und ich bin gekommen, um es dir mitzuteilen.“
Daniel 9, 23.

Der Prophet Daniel war ein wichtiger Minister in Babylon. Er hatte im Buch des Propheten Jeremia eine Weissagung über die Rückkehr Israels ins Gelobte Land gefunden: „Und dieses ganze Land [Israel] wird zur Trümmerstätte, zur Wüste werden; und diese Nationen werden dem König von Babel dienen siebzig Jahre lang.“ (Jeremia 25, 11).
Siebzig Jahre sollte die babylonische Gefangenschaft also dauern, dann würde Gott wieder Gebete erhören, die die Rückkehr Israels zum Thema hatten.
Mit dieser Verheißung bewaffnet, begann Daniel vor Gott zu flehen und zu beten, dass er Israel wieder herstellen möge. Er bekannte seine Sünden und die Sünden seines Volkes und bereute und betete hin und her— bis ihm plötzlich jemand auf die Schulter tippte.
Es war der Engel Gabriel, der ihm schon in Kapitel 8 begegnet war.
Und Gabriel sagt: „Am Anfang deines Flehens ist ein Wort ergangen!“
Am Anfang…!
Kaum hatte Daniel begonnen zu beten, sandte Gott bereits die Antwort!
Er musste gar nicht besonders lang beten. Nur das nötigste. Gott wusste schon was er wollte und war sofort bereit, ihn zu erhören. Sogar ohne langes Bekennen, Bereuen oder Beschwören.

Manchmal denken wir, die Länge unserer Gebete oder ihre Intensität beeindrucken Gott und bringen ihn dazu, uns zu erhören. Doch Gott wird allein durch Glauben bewegt. Und der Glaube stützt sich stets auf das Wort Gottes, wie in diesem Fall auf die Verheißung aus Jeremia. Dann betet man kurz und die Sache hat sich.
Statt ewig das Anliegen vor Gott zu wiederholen, es breitzuwalzen und plattzutreten, danken wir ihm für die Erhörung, die nun zu uns unterwegs ist.

Dank und Lobpreis sollten den weitaus größten Teil unseres Gebetslebens ausmachen.
Nicht Bitten.

„Haltet fest am Gebet, und wacht darin mit Danksagung.“ (Kolosser 4, 2).

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Heiligenfiguren

Betrunken im Heiligen Geist

Bauerngebet zu Neujahr am 7.1.2024