„Die Welt im Jahr 2000“
„So seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag! Denn der
morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug.“
Matthäus 6, 34.
Ich habe heute ein Buch mit dem Titel „Die Welt im Jahr
2000“ in die Hand bekommen. Es stammt von 1968.
Sehr interessant.
Wie sah man damals unsere heutige Welt?
Es grassierte eine Furcht vor der Tatsache, dass dann 6
Milliarden Menschen auf der Welt leben würden. Bereits ab 1975 würden gewaltige
Hungersnöte die Menschheit heimsuchen. Denn 10 Prozent der irdischen Landmasse
ist von Schnee und Eis bedeckt, 20 Prozent besteht aus Wüsten, ein großer Teil
der nördlichen Hemisphäre hat eine Wachstumssaison von gerade mal 10 Wochen,
ganz zu schweigen von den Bergen, die es ja auch noch gibt. Wo also soll man die
Nahrung für diese 6 Milliarden anbauen?
Mittlerweile leben 7 Milliarden Menschen auf der Erde, und
wenn es zu Hungersnöten kommt, dann überwiegend aufgrund von Misswirtschaft und
Korruption, und nicht weil die Natur nicht mitspielen würde.
Damals war nicht der aggressive Islam, sondern der
Kommunismus das internationale Problem der Zeit. Es wurde allerdings korrekt
vorhergesagt, dass im Jahr 2000 der Kommunismus (sowjetischer Spielart)
gescheitert sein würde. Der chinesische Kommunismus hat sich ja fundamental
gewandelt. Er ist heute eher ein Faschismus im kapitalistischen Gewand.
Die große moralische Krise wurde prognostiziert.
Heute hat der moralische Relativismus weite Teile der
meinungsbildenden Öffentlichkeit, also Universitäten, Politiker und die
Journaille, fest im Griff. Behauptet jemand, es gebe so etwas wie absolute
Wahrheit, so etwas wie Gut und Böse, richtig und falsch, der wird von diesen
Leuten schief angeschaut. Da Christen an Absolute glauben, (Gott glaubt
schließlich auch daran), werden sie vielerorts schief angeschaut.
Na und?
Das ist unser Schicksal.
Das Problem am moralischen Relativismus ist jedoch, dass er
alle Meinungen, Ansichten und Kulturen irgendwie als gleichwertig betrachten
muss. So hat er uns den bedingungslosen Multikulturalismus geschenkt. Und so
kommt es, dass in diesen Tagen kurdische Jesiden von islamischen Dschihadisten
mit Hieb- und Stichwaffen auf der Straße angegriffen werden—in Hamburg!
Und christliche Flüchtlinge fürchten in Asylantenlagern um
ihr Leben. Wie daheim im Irak.
Der Westen scheint nicht mehr in der Lage, sich selber zu
verteidigen.
Der Big Brother Computer wurde vorhergesagt.
Allerdings war 1968 nicht abzusehen, dass die Leute bei der
Erfassung ihrer Daten so begeistert mitmachen würden.
Ich persönlich misstraue jeder App, die mir zB das Wetter
sagen soll, die aber meine Kontakte auslesen will. Und das WLAN einschalten
kann, obwohl ich es ausgeschaltet habe. Und Zugriff auf Kamera und Mikrofon
hat. Und ungefragt E-Mails und SMS schreiben kann. Und mich ortet. Runter mit
dem Zeug vom Tablet!
Der Autor schloss von der damaligen Gesellschaft auf die
heutige und zeichnete in Bezug auf die Kriminalität ein entsprechend finsteres
Bild von ihr. Dass es in Wohlstand und Frieden weitergehen würde war nicht ausgemacht.
Denn die Sechziger Jahre waren eine krasse Zeit. Es war die Zeit der
Studentenrevolten, der so genannten Achtundsechziger, des Vietnamkriegs und der
schwarzen Bürgerrechtsbewegung. Während Martin Luther King und andere,
christlich geprägte Schwarze friedlich blieben, trugen die Aktivisten der Black
Power-Bewegung den Terror in die Straßen der Städte Amerikas.
Damals flossen Ströme von Blut.
In Deutschland war die spätere Baader-Meinhof Bande dabei,
ihre ersten linksterroristischen Straftaten zu begehen.
Doch die hohe Kriminalitätsrate von damals ist überwunden.
Man mag es kaum glauben, aber die Großstädte sind heute friedlicher und weniger
gefährlich als sie das früher waren.
Heißt das, dass alles gut ist?
Natürlich nicht.
Das gesellschaftliche Wertefundament ist ausgehöhlt. Der
Westen besiegt sich selbst indem er ideell verarmt und von innen her verrottet,
wie das alte Römische Reich, das über seine Laster nicht hinausdachte, während
Attila schon das Krummschwert wetzte. Niemand weiß wie lange das Ganze noch
hält.
Es gibt für das Salz der Erde und das Licht der Welt genug
zu tun.
Jesus hatte schon recht, als er sagte „Jeder Tag hat an
seinem Übel genug.“
Kommentare
Kommentar veröffentlichen