Wenn sie euch aber verfolgen...
„Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so flieht in
die andere.“
Matthäus 10, 23.
Gestern kam in den Abendnachrichten sogar mal ein kurzer
Beitrag über die Christenverfolgung im Nahen Osten. Er war längst nicht so lang
wie die viel häufiger auftauchende und oft ziemlich perfide Berichterstattung
über das Leid der Palästinenser, in der Israel gern der böse Goliath ist und
nicht ein Land, das nach dem geduldigen Ertragen tausender Raketenangriffe sich
endlich wehrt.
Wie soll man in Frieden mit einem Gegner—Hamas—leben, der
einem das Existenzrecht abspricht?
Das ist jetzt aber nicht mein Thema.
Christen werden verfolgt.
Die Anweisung Jesu ist: Wenn wir verfolgt werden, dann
ziehen wir weiter.
So bedauerlich Verfolgungen sind und der damit einhergehende
Verlust der Heimat: Unsere eigentliche Heimat ist nicht die Erde. Unser
Bürgerrecht ist im Himmel, wie Paulus in Philipper 3, 20 sagt. Von dort her
erwarten wir Christus als Retter.
Jesus kommt wieder.
Er wird sich dann um die Verfolger kümmern.
Was sagte er noch zu Saul von Tarsus, als der nach Damaskus
unterwegs war, um weitere Christen zu bekriegen? „Saul, Saul, was verfolgst du
mich? Es ist hart für dich, gegen den Stachel auszuschlagen.“
(Apostelgeschichte 26, 14).
Dieser Vers sagt uns zwei Dinge.
1.: Jesus nimmt Verfolgung persönlich.
2.: Und wenn man auf einen Stachel schlägt, sticht man sich.
Wenn man's übertreibt, dann ersticht man sich. Saulus, der spätere Paulus, hing
hier zwischen Leben und Tod. Glücklicherweise hat's Jesus mit dem Töten seiner
Verfolger nicht so eilig wie seine Verfolger mit dem Töten von Christen. Saul
bekam eine zweite Chance und so wurde aus Saulus der Apostel Paulus.
Der ultimative Triumph ist, wenn aus Feinden Verkündiger
werden.
Wäre ich Christ im Nahost, ich würde weiterziehen.
Das hat Jesus auch gemacht:
„Und danach zog Jesus in Galiläa umher, denn er wollte nicht
in Judäa umherziehen, weil die Juden ihn zu töten suchten.“ (Johannes 7, 1).
Beim Ausweichen ist er bis Gethsemane auch geblieben:
„Da hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen. Jesus aber
verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus.“ (Johannes 8, 59).
Allerdings hat er wegen seiner Verfolger nie Abstriche an
seiner Botschaft gemacht.
Er hat nur woanders gepredigt.
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