"Mission unter richtiger Flagge"



„Pastor! Im NDR kam eine Sendung namens "Mission unter falscher Flagge." Da wurden altbekannte Prediger aus unseren Kreisen in ein schlechtes Licht gerückt. Die haben den Unsinn gleich zweimal ausgestrahlt. Furchtbar. Hast du das auch gesehen?“

Ja, habe ich.
Etwa fünf Minuten lang. Dann habe ich weitergezappt. Interessiert doch eh niemanden. Denn was die da bringen ist ja nichts Neues. Solche Sendungen kommen alle paar Jahre wieder.
Früher, so vor 30 Jahren, habe ich mich noch fürchterlich über diese Verleumdungen aufgeregt, habe die verantwortliche TV-Redaktion geschrieben und mich beschwert. Einen Antwortbrief von damals habe ich heute noch. Darin bedankt man sich für meine Zuschrift und versichert mir, auch in Zukunft das kirchliche Geschehen kritisch zu begleiten.

Kritisch begleiten ist gut.

Wenn ein Beitrag „Mission unter falscher Flagge“ heißt, dann drückt schon der Titel aus, dass diese Sendung ein Verriss sein wird. Antichristliche Aktivisten versuchen hier, den erfolgreichen evangelischen Freikirchen dasselbe Schicksal angedeihen zu lassen wie den Landeskirchen, die vielfach erfolgreich unterwandert wurden und in die kaum noch einer geht. Sie wollen, dass in die Freikirchen auch keiner mehr geht, deswegen beleuchten sie nicht die großen Erfolge in der Drogenrehabilitation, die etwa ein Walter Heidenreich aufzuweisen hat, sondern zeigen sich schockiert darüber, dass man in Freikirchen Spenden einsammelt und dabei ein Gebet spricht. (Oh Graus!)
Nun ja, Freikirchen leben nun mal von Spenden und nicht von Steuergeldern, wie das Staatsfernsehen oder die Staatskirche. Es gibt Freikirchen nur, weil deren Mitglieder dies wollen. Staatsfunk und Staatskirche gibt es, auch wenn niemanden interessiert was dort gesendet oder gepredigt wird. Der Steuerzahler macht's möglich.

Landesrundfunkanstalten haben ja den Auftrag, die mediale Grundversorgung sicherzustellen. Deswegen sind sie gebührenfinanziert.
Hm.
Man stelle sich eine Fernsehsendung namens „Grundversorgung unter falscher Flagge“ vor.
Der sorgenumwölkte Moderator könnte sagen, „Den Staats-TV schaut kaum noch einer an. Alle wandern ab zu den so genannten privaten Sendern. Was hat es mit diesen auf sich?“
Dann könnte man einen Privat-Sender-Geschädigten interviewen, dem das Grauen ins Gesicht geschrieben steht und der dem Zuschauer mitteilt, „Werbung! Ständig kommt Werbung, weil diese Sender nur aufs Geld aus sind.“
Der Moderator nickt wissend.
Schnitt zu „Wer wird Millionär?“ Und der Skandal ist perfekt.
Der Moderator fordert die Zuschauer mit fester Stimme auf, „Machen Sie nicht länger mit. Kommen Sie zur Besinnung. Verlassen Sie die Privaten. Schalten Sie jetzt um zum gebührenfinanzierten Problemfilm auf Arte.“

Ich gebe zu, ich stehe der Staatsintervention auf dem Gebiet der Medien kritisch gegenüber. Staatssender sind etwas für Diktaturen, nicht für freie Völker. Man sollte die Gebührenfinanzierung des deutschen Staatsfunks deshalb ernsthaft auf den Prüfstand bringen.
Politiker in einem freien Land müssen eine freie Presse aushalten.
Deshalb: macht Schluss mit den Landesmedienanstalten, die euch als parteientreue Propagandavehikel dienen.
Private Sender können antichristliche Pamphlete senden soviel sie wollen, ich muss sie nicht bezahlen. An den Staatsfunk ist da ein anderer Maßstab anzulegen. Denn es kann nicht angehen, dass Christen antichristliche Hetze auch noch finanzieren müssen.
(Kirchensteuern finde ich übrigens auch nicht gut).

Wir trösten uns mit dem was Jesus sagt:
„Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen. Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln. Denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren.“
(Matthäus 5, 11-12).

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