Leid oder Bewahrung?



In den ersten Kapiteln der Offenbarung wendet sich der Herr an sieben historische Gemeinden in Kleinasien. Sie liegen heute alle in der Türkei. (Die Gegend war ja früher mal christlich).

Jesus scheint diese Gemeinden unterschiedlich zu behandeln.
So sagt er zu der Gemeinde in Smyrna beispielsweise:
„Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut - du bist aber reich - und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden, und es nicht sind, sondern eine Synagoge des Satans.
Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst!
Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Bedrängnis haben zehn Tage. Sei treu bis zum Tod! Und ich werde dir den Siegeskranz des Lebens geben.“ (Offenbarung 2, 9-10).
Das klingt in meinen Ohren nicht besonders auferbauend. Der Herr prophezeit der Gemeinde zehn Tage Bedrängnis und Leid durch die Hände von religiösen Fanatikern, (eben der „Synagoge des Satans“). Wer will schon leiden?

Zur Gemeinde in Philadelphia hingegen sagt er:
„Ich kenne deine Werke.
Siehe, ich habe eine geöffnete Tür vor dir gegeben, die niemand schließen kann; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.
Siehe, ich gebe Leute aus der Synagoge des Satans, von denen, die sich Juden nennen und es nicht sind, sondern lügen; siehe, ich werde sie dahin bringen, daß sie kommen und sich niederwerfen vor deinen Füßen und erkennen, daß ich dich geliebt habe.
Weil du das Wort vom Harren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, die auf der Erde wohnen." (Offenbarung 3, 8-10).
Das klingt doch schon viel besser!
Diese Gemeinde siegt. Sie triumphiert total. Die ganze Welt leidet, nur sie nicht.

Der einen Gemeinde sagt Jesus, sie werde durch die Hände ihrer Hasser bedrängt werden.
Der anderen Gemeinde sagt er, ihre Hasser werden kommen und sich vor ihr niederwerfen.

Die einen Gemeinde sagt er, sie werde zehn Tage leiden.
Der anderen Gemeinde sagt er, er werde sie bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird.

Beide Gemeinden bestanden aus hingegebenen, wiedergeborenen, geisterfüllten Christen.
Warum behandelt der Herr sie dann unterschiedlich?

Ich denke, die Antwort liegt in Offenbarung 3, 8, wo Jesus der Gemeinde in Philadelphia sagt, sie habe sein Wort bewahrt. Diese Gemeinde zeichnete sich durch ein besonderes Verhältnis zum Wort Gottes aus.
Es wurde gelesen und geglaubt.
Dem Wort wurde erlaubt, die Ansichten der Gemeinde zu prägen.
Die Gläubigen in Philadelphia betrachteten das Wort Gottes als Handlungsanweisung fürs tägliche Leben.
Das hat sie vor den anderen Gemeinden ausgezeichnet. Deshalb wurde sie bewahrt.

Wo gehst du lieber zur Gemeinde?
In Smyrna?
Oder in Philadelphia?

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