Risikoscheu ist keine Ausrede



"Ich fürchtete mich und ging hin und verbarg dein Talent in der Erde. Siehe, da hast du das Deine."
Matthäus 25, 25

Kein anderer als Jesus hat unseren Begriff "Talent" geprägt, und zwar durch dieses Gleichnis.
Damals war ein Talent eine sehr große Summe Geld, nicht eine besondere Begabung, über die jemand verfügte.
In diesem Gleichnis verteilt der Herr seine Habe an seine Diener und trägt ihnen auf, etwas draus zu machen. Alle tun dies mit Begeisterung, bis auf einen. Dieser eine quält sich vorgeblich mit Versagensängsten. Dabei hatte der Herr seinen Dienern nicht einmal aufgetragen, unter allen Umständen Gewinn zu machen. Sie sollten nur mit ihren Talenten handeln. Aktivität war gefragt.

Dieser ängstliche Knecht darf für uns kein Vorbild sein.
Sich zu fürchten ist nämlich kein Grund, etwas nicht zu tun.

Wir Menschen hätten immer gern eine Gewinngarantie bevor wir aktiv werden. Stattdessen gibt uns der Herr ein Gebot, etwas zu tun, dann überlässt er uns den Risiken, d.h. der Möglichkeit zu scheitern.
Warum macht er das?
Weil wir nur so als Personen wachsen können. Wir brauchen den Druck, den das Risiko mit sich bringt. Ein Sieg schmeckt uns nur dann, wenn er etwas gekostet hat. Konfrontiert mit Aufgaben, entwickeln wir Kreativität in der Lösung. So wachsen wir, und das Talent, das Gott in uns gelegt hat, kommt zur Entfaltung und bringt Frucht.
Wenn wir einmal gescheitert sind, dann stehen wir auf und probieren's noch einmal.
Und noch einmal. Solange, bis sich der Weg Gottes herauskristallisiert.

Petrus ging einst auf dem Wasser und scheiterte. Er sank! Doch Jesus half ihm aus den Fluten wieder heraus und sie gingen gemeinsam zurück zum Boot.
Petrus, der beim ersten Versuch scheiterte, war von allen Jüngern der einzige, der mit Jesus auf dem Wasser ging. Er hatte ein Wasserwandeltalent, von dem er die längste Zeit gar nichts gewusst hatte.

Nutze auch du dein Talent.
Etwas anderes lässt der Herr nicht gelten.

"Jedem, der [etwas aus seinen Talenten gemacht] hat, wird gegeben und überreichlich gewährt werden. Von dem aber, der [sein Talent] nicht [eingesetzt] hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden. Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein." (Matthäus 25, 29-30).

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