Inspirierte Träume deuten

"Da sagten sie zu ihm: Wir haben einen Traum gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deute. Da sagte Josef zu ihnen: Sind die Deutungen nicht Gottes Sache? Erzählt mir doch!"
1. Mose 40, 8

Gott offenbart sich gelegentlich in Träumen.
Dabei spricht er nicht nur Christen an!
Der erste, der in der Bibel von Gott in einem Traum gewarnt wurde, war die Philisterkönig Abimelech. Der hatte Sara, die Frau Abrahams, seinem Harem beigesellt. Gott verlangte von ihm, dies schnellstmöglich rückgängig zu machen denn sonst, "bist du ein Mann des Todes." (1. Mose 20, 3).

Auch die Frau von Pontius Pilatus träumte und ließ ihren Mann daraufhin mitteilen, "Habe du nichts zu schaffen mit jenem Gerechten! Denn im Traum habe ich heute um seinetwillen viel gelitten." (Matthäus 27, 19).

In beiden Fällen hat Gott sich klar und verständlich ausgedrückt. Doch wir wissen von anderen Träumen aus der Bibel, dass Gott sich oft in Symbolen ausdrückt. Die müssen dann gedeutet werden.
Doch nach welchen Kriterien soll man da vorgehen?
Natürlich sind die Deutungen Gottes Sache. Doch man kann das auch ein Stück weit lernen. Aus dem 2. Buch der Könige erfahren wir, dass der König Ussija erfolgreich war, nicht zuletzt weil er Secharja hatte, "der ihn in den Gesichten Gottes unterwies." (2. Chronik 26, 5).

Nach welchen Kriterien kann man einen mit Symbolen befrachteten, inspirierten Traum deuten?
Aus dem Wort Gottes erkennen wir zunächst, dass die Bedeutung stets irgendwie naheliegend ist.

Als Josef davon träumte, dass sich die Garben seiner Brüder vor seiner Garbe verbeugten, musste er seinen Brüdern die Bedeutung nicht lange erklären. Die verstanden das intuitiv.

Als Jeremia einen siedenden Topf sah, der sich von Norden her auf ihn zuneigte, wusste er: Hier droht Ungemach. Gott selber erklärte ihm, was der Topf zu bedeuten hatte: Gericht. Eine feindliche Armee wird Israel von Norden her überrennen. (Jeremia 1, 13).

Amos sah ein Senkblei. Damit wird geprüft, ob eine Mauer oder ein Pfosten geradesteht. Gott war dabei, bei Israel mal nachzumessen, ob es noch gerade stand. (Amos 7, 8).

Ob man nun von Bäumen, Früchten, Schiffen, Meeren, dunklen Räumen oder hellem Licht oder etwas anderem träumt (und empfindet, dass der Traum inspiriert war), jedes Mal gilt das Auslegungsprinzip: Was sagt das Wort Gottes über Bäume, Früchte, Schiffe, Meere, usw., also über die Gegenstände, von denen geträumt wurde?
In welchem Zusammenhang tauchen diese Dinge in der Bibel auf?
In der Bibel ist etwa ein oft Schiff ein Objekt, das Rettung bringt. (Wir denken an die Sintflut).
Das Meer ist manchmal Synonym für eine Menschenmenge.
Gute und schlechte Früchte symbolisieren zum Beispiel in Jeremia gute und schlechte Menschen.
Usw.

Wenn man einen inspirierten Traum partout nicht versteht: Macht nichts.
Wenn's wirklich wichtig war, wird Gott noch einmal sprechen. 
Wenn nicht, dann werden wir diesen Traum nicht überbewerten und uns verrückt machen, sondern ihn schlicht und einfach vergessen.

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