Die Wahrheit

"Die Wahrheit wird euch frei machen."
Johannes 8, 32

Die Wahrheit kann ziemlich hässlich sein. Deswegen hat die Menschheit die Höflichkeit erfunden. Die Höflichkeit ist wie ein Kleid, das die Wahrheit schöner aussehen lässt als sie ist.

Die Wahrheit hat auch Fäuste wie Ziegelsteine. Unbeaufsichtigt kann sie unglaublich verletzen. Deshalb sollen wir die Wahrheit "in Liebe" reden. (Epheser 4, 15). Schon Salomo sagt, dass die Worte eines Schwätzers wie Schwertstiche sind, die Worte der Weisen aber Heilung. (Sprüche 12, 18).

Der richtige Umgang mit der Wahrheit macht jedoch frei.
Deshalb ist es unerlässlich, dass wir ehrlich zu uns selber sind und uns nicht mit Halbwahrheiten oder Lügen selbst betrügen. Denn viele sind nicht im geringsten daran interessiert, die Wahrheit über sich zu erfahren. Viel lieber lässt man sich in seinen Fehlern bestätigen. Das fühlt sich besser an. Macht aber nicht frei.
Das Volk Israel weiß ein Lied davon zu singen. Jedes Mal wenn Gott ihnen einen Propheten sandte, der ihnen die Wahrheit sagte, legten sie den glatt um. Die Konsequenzen waren jedes Mal die reine Katastrophe.
Denn wer der Wahrheit widersteht, wird gerichtet.
Jesus kam und predigte die Wahrheit. Doch anstatt auf ihn einzugehen, kreuzigte ihn man außerhalb der Stadtmauern von Jerusalem. Jesus weinte über die Stadt, denn er wusste was nun kommen würde. Etwa 30 Jahre nach der Kreuzigung Jesu belagerten die Römer Jerusalem. Josephus sagt, sie errichteten rund 40.000 Kreuze außerhalb der Mauern, bis es weit und breit keinen Baum mehr gab, an den man jemand hätte hängen können. Die Saat war aufgegangen.
Der Wahrheit zu widerstehen funktioniert nicht.

Wer sich jedoch von der Wahrheit korrigieren lässt, den macht sie frei. Dauerhaft. Für immer. Eine solche Person wird praktisch unbesiegbar. Denn Gott steht hinter ihr. Und Gott ist unbesiegbar.

Pilatus fragte einst: "Was ist Wahrheit?"
Jesus antwortete ihm nicht, denn es war nicht die Zeit, Grundsatzdebatten zu führen, an denen Pilatus an jenem Tag sowieso kein Interesse hatte. Jesus hatte die Frage außerdem bereits im Garten Gethsemane beantwortet. Dort sagte er zu seinem Vater: "Dein Wort ist Wahrheit." (Johannes 17, 17).
Das Wort Gottes ist Wahrheit.
Was machen wir damit?
Damit es seine frei machende Wirkung entfalten kann, müssen wir es als das akzeptieren, was es ist: Gottes Wort! Auch wenn wir es nicht völlig verstehen, müssen wir ihm erlauben, unsere grundsätzlichen Überzeugungen zu prägen.
Wenn wir umsetzen, was wir verstehen, wird Gott uns segnen und wir werden im Lauf der Zeit freier und freier werden. Und nicht nur wir, sondern auch alles, was wir berühren.


Die Wahrheit hat es in sich!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Heiligenfiguren

Betrunken im Heiligen Geist

Bauerngebet zu Neujahr am 7.1.2024