Von der Notwendigkeit, im Glauben zu leben
"Wozu bringt uns der HERR in dieses Land?"
4. Mose 14, 3
Als ich neulich in Israel war und mich ein wenig umgeblickt
habe, dachte ich an David, der sagt, „Der Herr ist mein Hirte, er weidet mich
auf grünen Auen.“ (Psalm 23).
Dann fragte ich mich: Wo ist hier die grüne Aue?
Denn das Land ist steinig.
Natürlich gibt es auch herrliche, fantastische,
wunderschöne, grüne Landstriche. Vor allem am Meer, in einigen Tälern und
gelegentlich auch am Jordan. Doch ein gewaltiger Teil des Landes Israel besteht
aus Steinen, Steinen, Steinen. Aus hohen Bergen und tiefen Tälern. Ich stand
auf den kahlen Bergen Samarias und blickte nach Norden, Süden, Osten, Westen
und sah nichts als Steine.
Jerusalem liegt in steiniger Landschaft am Rand der Wüste
und verfügt über genau eine Quelle. Ein einziges kleines Quellchen für eine
ganze Stadt!
Und das sollte das gelobte Land sein?
Da durchfuhr mich eine Erkenntnis wie ein Blitz.
Natürlich war das Land gut—aber nur wenn man mit dem Herrn
darin wohnte.
Man ist in diesem Land vollständig auf den Segen Gottes
angewiesen. Wenn er nämlich kein Wasser gibt, dann wächst dort nichts und man
verhungert. Dann „speit“ einen das Land aus und man muss wegziehen.
Entsprechend erzählt die Bibel von zahllosen Hungersnöten, die immer dann kamen,
wenn sich das Volk von Gott abgewandt hatte. Folgte Israel dem Herrn, dann
regnete es und es rauschten die Bäche. Dann gab es fette Ernten.
Israel sah sich in diesem Land gezwungen, im Glauben zu
leben.
Es musste.
In Ägypten war das anders gewesen. Dort mussten sie nicht
auf Gott vertrauen, denn sie hatten den Nil. Über den Bergen des inneren Afrika
regnete es immer genug, so dass der Fluss ständig Wasser führte. Der ließ
wachsen, was man pflanzte.
Uns in Mitteleuropa geht es übrigens ähnlich wie den Ägyptern.
Bei uns fällt ständig Wasser vom Himmel. Das Gras ist immer grün. Der Boden ist
überaus fruchtbar. Man spuckt irgendwohin und es beginnt zu sprießen. Hier
wächst alles. Wer braucht hier Gott?
Israel hat keinen Nil. (Der Jordan ist ein Witz im Vergleich
zum Nil).
Doch Israel hatte Gott.
So, wie sich die Wüste in einen angenehmen Ort verwandelt
hatte, als Israel dort mit Gott unterwegs war, (wir denken an die göttlichen
Klimaanlage namens Wolken/Feuersäule, an das Wasser aus dem Felsen und an das
Manna), so würde sich auch Kanaan als ein gesegnetes Land erweisen.
Aber nur, wenn Israel mit Gott gehen würde.
Wie blickst du auf die Welt?
Siehst du nur die Steine? Kommt dir das Gelobte Land wie ein
zynischer Witz vor?
Oder blickst du die Steine an mit den Augen des Glaubens?
Denn wenn Gott sagt, dass dieses Land ein Land von Milch und Honig ist, dann
ist es das!
Gott sagt es.
Ich glaube es.
Damit hat sich die Sache.
So hat das damals für die alten Israeliten funktioniert, so
ist es für uns heute.
Gott wird auch dein steiniges Land in eine dampfende grüne
Weide verwandeln, wenn du mit ihm gehst und im Glauben wandelst, statt ihm
Vorwürfe zu machen.
„Fürchte dich nicht, glaube nur!“ (Markus 5, 36).
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