Warum ich Firefox nicht mehr benutze

"Wehe denen, die die Schuld herbeiziehen mit Stricken des Nichts, und die Sünde wie mit Wagenseilen!"
Jesaja 5, 18

Im Moment geht ein mittlerer Aufschrei durch die amerikanische Medienlandschaft. Denn der Verwaltungsrat von Firefox, der Firma die den populären Browser herausbringt, hat den Chef der Firma, Brendan Eich, nach nur 11 Tagen im Amt gefeuert.
Warum?
Weil er eine Meinung hat.
Die hat zwar mit der Firma und seiner Fähigkeit sie zu leiten nicht das geringste zu tun, passt aber dem Verwaltungsrat nicht. Es ist auch nicht so, dass der Mann inkompetent wäre. Eich, der nicht nur den Browser maßgeblich mitentwickelt hat, sondern auch die allgegenwärtige Programmiersprache Javascript erfand—also ein herausragender Pionier des Internets ist—, hat lediglich eine Meinung, die den Verwaltungsrat nun veranlasste zum Hackebeil zugreifen und seine Karriere mit sofortiger Wirkung zu terminieren.
Welche?
Brendan Eich unterstützt die traditionelle Definition von Ehe. Er glaubt, dass eine Ehe aus einem Mann und einer Frau besteht. Deswegen hat er vor sechs Jahren eine Volksabstimmung in Kalifornien, (Proposition 8), mit 1000 Dollar unterstützt. Deren Anliegen war es, einen Zusatz in die kalifornische Verfassung aufzunehmen, der genau das besagt: Eine Ehe kann nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden. Selbst im libertären Kalifornien stimmten 52 Prozent der Wahlberechtigten FÜR diesen Zusatz.
Er entspricht also der Mehrheitsmeinung.
Dem Verwaltungsrat von Firefox ist das jedoch egal. Dabei sagt jeder bei Firefox, er sei ein guter Vorgesetzter gewesen und habe nie jemanden diskriminiert. Eich musste gehen, weil er bei seiner Meinung blieb und sich von ihr nicht medienwirksam lossagte. Er spielte beim Showtribunal, das totalitäre Parteien so lieben, nicht die für ihn vorgesehene Rolle des geschassten Büßers.
Der Fall macht mich fassungslos.
Das ist nicht mehr das Amerika, in dem ich mal gelebt habe.

Wenn man gefeuert werden kann, weil man das christliche Familienbild vertritt: Was kommt als nächstes?
Man fliegt, weil man gegen Abtreibung ist?
Man wird entlassen weil man nicht glaubt, dass Israel ein Apartheidsstaat ist?
Das Finanzamt intrigiert gegen einen, weil man an die Bibel glaubt?
Keiner nimmt einen mehr und man muss harzen gehen, weil sich herumgesprochen hat, dass man die Atomkraft nicht hasst und Zweifel an der Klimahysterie hat?
Der politisch-korrekte Meinungsterror wird weiter Raum greifen, wenn man ihn lässt. Wir müssen anfangen uns dagegen öffentlich und vernehmbar zu verwahren. Ich will in einer freien Welt leben und nicht in einer, in der Karrieren von kompetenten Könnern vernichtet werden, nur weil sie eine traditionelle Meinung vertreten. Ich dachte, der Westen hätte seine totalitären Tendenzen überwunden. Nun kommen die plötzlich zurück, von hinten durch die Brust ins Auge.

Ich für mein Teil habe mich entschlossen, Firefox nicht länger zu benutzen. Man muss Proto-Faschisten, (auch rotlackierte), nicht unterstützen, wenn man sie einmal identifiziert hat. Chrome ist sowieso schneller und irgendwie schlanker.
Da ich aber auf das Firefox-Feeling nicht ganz verzichten will, habe ich mir Pale Moon von http://www.palemoon.org/ heruntergeladen. Dieser Browser beruht auf der Firefox-Engine und akzeptiert sogar Firefox-Addons und Plugins. Die liefern sogar ein Tool mit, mit dem man mit einem Klick alle seine gewohnten Einstellungen von Firefox auf Pale Moon übertragen kann.
Mozilla no more: Ein kleines Statement für eine freiere Welt.

Gottes Segen, Brendan Eich.

(Gepostet mit Pale Moon).

Kommentare

  1. Ich mach das - ähnlich wie du - schon länger, aber aus einem einfachen Grund: Unter Debian/Gnu Linux gibts - jedenfalls nativ - keinen Firefox ;-). Der heißt da Iceweasel, der Rest ist allerdings letztlich dasselbe, auch die Firefox-Addons funktionieren damit.
    Ich habe über die Sache auch gebloggt und habe mich an der Stelle gefragt, wieso sie den Mann nicht einfach in Ruhe lassen... Naja, seisdrum, Freiheit ist eben immer die Freiheit der andersdenkenden - das sagte Rosa Luxemburg und das stimmt auch: Wenn alle dasselbe denken, braucht man auch keine Freiheit mehr, etwas anderes zu denken, weil man es nicht braucht, oderso.. ;)

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