Fülle und Kraft des Geistes



"Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde durch den Geist in der Wüste vierzig Tage umhergeführt und von dem Teufel versucht.
Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm ging hinaus durch die ganze Umgegend."
Matthäus 4, 1-2+14

Jesus ging voll Geistes in die Wüste und kehrte nach 40 Tagen in der Kraft des Geistes von dort zurück.
Voll Geistes zu sein ist etwas Wunderbares.
Doch außerdem auch noch in der Kraft des Geistes zu wirken, ist noch besser.
Bei Jesus lagen zwischen der Fülle des Geistes und der Freisetzung der Kraft 40 Tage voller Prüfungen. Jesus bestand sie alle, und als er aus der Wüste kam schaltete und waltete er in den Kräften Gottes wie kein anderer vor oder nach ihm.

Nach seiner Geistestaufe dachte Jesus sicher, „Jetzt geht's los!“ Doch stattdessen stellte er fest, dass der Heiligen Geist ihn in die Wüste führte und nicht in die nächste Großstadt. Statt vor geistlich hungrigen Volksmengen zu stehen, sieht er sich plötzlich dem Versucher gegenüber. (Lukas 4, 1). Das war gar nicht angenehm.
Zwischen Jesus und dem vollmächtigen Dienst lag die Wüste.
Zwischen dem Volk Israel und dem Gelobten Land lag einst ebenfalls eine Wüste.
Es scheint, wen Gott in ein Gelobtes Land führen will, den schickt er zunächst in das Gegenteil davon: in eine Wüste.
Dort sind Prüfungen zu bestehen.
Wenn man durchfällt, dann sieht man sich bald darauf der selben Prüfung noch einmal ausgesetzt. Das geht solange, bis man besteht oder das Zeitliche segnet. Wenn man bestanden hat, erfreut man sich größerer Vollmacht.

Wenn Gott einen in die Wüste führt und man dort allein ist und nicht einmal etwas zu essen hat, dann stellen sich recht schnell Gedanken ein wie: „Gott hat dich verlassen. Er kümmert sich nicht um dich. Er hat dich vergessen. Du bist ihm egal. Wenn Gott mit dir ist, warum bist du dann der Wüste? Du hast schon seit 40 Tagen nichts mehr gegessen! Gott stillt dir nicht einmal die elementarsten Bedürfnisse! Gott ist nicht gut. Er martert dich. Gebet bringt nichts. Am besten ist, du schmeißt den ganzen Christenkrempel hin und bist dir wieder selbst der Nächste. Das ist alles viel zu anstrengend. Wüste! Hunger! Das ist doch nicht normal!“

Das Volk Israel hat stets gemurrt wenn es wieder einmal vor unlösbaren Problemen stand. Israel kam mit dieser inneren Haltung auch nie aus der Wüste heraus. Die erste Generation derer, die aus Ägypten ausgezogen waren, starb dort.
Jesus murrte nicht.
Als der Teufel ihn aufforderte, aus Steinen Brot zu machen, entgegnete der Herr nur, „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von allem was aus dem Mund Gottes ausgeht.“
Jesus hat hier 5. Mose 8 zitiert. Dort ist in diesem Zusammenhang die Rede vom Manna, von Brot aus dem Himmel. Israel hatte einst auch nichts zu essen und murrte. Gott gab dem Volk dennoch Manna.
Denn er hatte es ja in die Wüste geführt!

Wen Gott in die Wüste führt, den muss er dort auch erhalten.

Jesus hat allen ernstes geglaubt, dass er sich nicht selbst helfen muss, dass Gott ihn erhalten würde. Dass Gott auch jetzt noch mit ihm war, obwohl es überhaupt nicht so aussah. Dass er nicht verhungern müsste. Selbst nach 40 Tagen erzwungenem Fasten hat er das noch geglaubt. Notfalls würde es halt Manna geben.
Der Teufel verlor endlich die Lust und verließ Jesus. „Und siehe, Engel kamen herbei und dienten ihm.“ (Matthäus 4, 11).
Diese Engel waren die ganze Zeit schon da. Kaum hatte er seine Prüfungen bestanden, wurden sie aktiv. Und Jesus kehrte nicht nur in der Fülle, sondern auch in der Kraft des Geistes in die Zivilisation zurück.
Und veränderte die Welt.

Wirf auch du deine Zuversicht nicht weg. Sie hat eine große Belohnung. Engel warten darauf, dir zu dienen. Das werden sie jedoch nicht tun können, wenn du aufgibst. Dann müsstest du diese lästige Prüfung irgendwann noch einmal durchlaufen. Lieber jetzt stark sein und ein für alle Mal siegen.

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