Treue und Talent
„Was du von mir in Gegenwart
vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Menschen an, die tüchtig sein
werden, auch andere zu lehren.“
2. Timotheus 2, 2
Timotheus war in schwieriger
Zeit Pastor der riesigen Gemeinde in Ephesus. In Rom tobte eine schlimme
Verfolgung, die von Kaiser Nero angezettelt worden war. Viele Christen dachten,
sie würde sich auf den Rest des römischen Reiches ausbreiten, (was sie jedoch
nicht tat). Die Nervosität schlug hohe Wellen.
Timotheus hatte nun das Problem,
dass ein großer Teil der Gemeindeleitung ihn schmählich im Stich gelassen
hatte. Seine wichtigsten Mitarbeiter waren zum großen Teil geflohen. Man kann
ihnen das nicht unbedingt übernehmen, schließlich ging es um ihr Leben. Was
nichts am Problem ändert: Mit abwesenden Mitarbeitern kann man nichts anfangen.
Die Gemeinde in Ephesus war sehr
groß, möglicherweise die größte ihrer Zeit. Timotheus konnte sie unmöglich
alleine leiten. In einem brieflichen Hilferuf fragte er Paulus, der übrigens in
Rom in Ketten lag, was er tun solle. Timotheus brauchte dringendst Leiter,
Seelsorger und Prediger. Doch solche Leute wachsen nicht auf Bäumen, so das man
sie voll entwickelt pflücken könnte. In der Vergangenheit hatte Timotheus
charismatische und talentierte Menschen in Leiterpositionen gesteckt. Diese
waren nun sämtlich verschwunden und hatten sich in Sicherheit gebracht.
Timotheus, ein zartes Gemüt, fühlte sich sehr allein. Die Last der
Verantwortung drückte ihn. Paulus nun empfahl ihm, nicht länger nach besonders
talentierten oder charismatischen Personen Ausschau zu halten, sondern nach
treuen.
Leuten, die trotz Verfolgung und
Problemen immer noch kamen.
Diese treuen Menschen, sagt
Paulus, werden im Lauf der Zeit „tüchtig werden.“
Die Charaktereigenschaft der
Treue war Paulus wichtiger als eine besonders umfangreiche Gabenausstattung.
Er legte auf einen guten
Charakter mehr wert als auf großes Talent.
Ein treuer Mitarbeiter kann sein
mäßiges Talent (durch Treue) entwickeln, so dass er im Lauf der Zeit genauso
fähig wird wie eine talentierte Person.
Es ist leichter, das Talent
einer Person zu entwickeln, als ihren Charakter zu verändern.
Jeremia klagt, das menschliche
Herz sei ein krummes Ding, trügerisch und unheilbar. Und da hat er recht. Die
Menschheit ist charakterlich so verdorben, dass sie einen Erlöser braucht.
Jesus muss Menschen geistlich
erneuern, damit sich ihr Charakter ändert. Dazu ist notwendig, dass der seinen
charakterlichen Mangel Fühlende Jesus in sein Leben einlädt. Dann beginnt die
charakterliche Veränderung dieses nun von neuem Geborenen.
Ein Mitarbeiter mit
Standfestigkeit und gutem Charakter ist einem Mitarbeiter mit großem Talent
immer vorzuziehen. (Chef, liest du das?)
Am besten ist es natürlich, wenn
sich beide Eigenschaften in einer Person finden. Wenn beides, Charakter und
Talent, vorhanden sind.
Wie bei
unseren Mitarbeitern im CGZ.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen