David und seine/deine Riesen
"Was habe ich getan? Was ist meine Schuld, und was ist
mein Vergehen gegen deinen Vater, daß er mir nach dem Leben trachtet?"
1. Samuel 20, 1
Nichts hat er getan.
Die Schriftworte oben sagte ein völlig verwirrter David zu
seinem Freund Jonathan.
Jonathan war der Sohn des Königs Saul.
David hatte Saul treu gedient, nur um beinahe an die Wand
gespießt zu werden. Rasend vor Eifersucht und Neid hatte Saul mit Speeren nach
ihm geworfen. Denn David hatte die Philister erfolgreicher bekämpft als Saul.
Das hatten die Frauen Israels gemerkt und ein entsprechendes Lied für die
Hitparade kreiert: "Saul hat seine Tausende erschlagen und David seine
Zehntausende!" (1. Samuel 18, 7).
Wenn wir an David denken, dann denken wir an seinen Kampf
gegen Goliath. Betrachtet man jedoch sein gesamtes Leben, dann war der Kampf
gegen Goliath noch der leichteste.
David bekämpfte noch weitere Riesen. Riesen, die schwerer zu
besiegen waren als Goliath.
Den Neid zum Beispiel.
In einem Moment war David ein General der Armee Israels, im
nächsten Moment wurde er von eben dieser Armee gejagt wie ein Hase.
Er diente dem König treu ergeben, nur um zu erleben, wie
dieser König ihm gleich darauf nach dem Leben trachtete.
Doch David besiegte auch den Riesen Neid.
Jedes Mal wenn er die Gelegenheit hatte, Saul auszulöschen
und das Königtum an sich zu reißen, entschied er sich dagegen. Er wollte den
Thron nur, wenn Gott ihn ihm gab. Ein Königtum ohne Gott wollte er nicht.
Glaubend übte er sich in Geduld. Denn der Herr hatte ihm den Thron ja verheißen.
Und irgendwann, nach vielen Jahren auf der Flucht, war es
dann soweit. Saul war tot, gefällt von eigener Hand, und die Ältesten Israels
kürten David zum König.
Da war endlich auch der Neid besiegt.
Hast du Ziele? Hat Gott dir einen "Thron"
verheißen?
Nimm dir vor, ihn nur und ausschließlich auf Gottes Wegen zu
erreichen. Verzichte auf alle Intrigen, auf Ausbooten, Verleumdungen und übles
Nachreden. So dauert es vielleicht ein wenig länger, bis du dein Ziel
erreichst. Doch so wirst du immer wissen, dass Gott dich in deine Position
gebracht hat. Dann kann niemand außer ihm dich wieder daraus entfernen. Du
wirst dir nie ängstlich über die Schulter schauen müssen.
Ist deine Ehe unbefriedigend? Denkst du über eine Trennung
nach?
Beschließe noch heute, der bestmögliche Ehepartner zu
werden. Und überlasse den Rest Gott.
Behandelt dich dein Chef ungerecht? Wirft er mit Speeren
nach dir?
Wirf nicht zurück. Verstecke dich wegen mir in den Wäldern,
bis der Herr dir Recht verschafft. Denn das wird er über kurz oder lang tun.
Wenn du auch seine Wege nicht immer verstehst: Gott ist
Liebe. Dieses Wesensmerkmal leitet alle seine Taten. Auch alle, die dich
betreffen.
Glaubst du das?
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