Religion And The Real Thing

"Geht aber hin und lernt, was das ist: "Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer." Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder."
Matthäus 9, 13

Das Problem mit jeder Religion ist, dass sie sich in einem Ritual erschöpfen kann. Dabei geht's im christlichen Glauben praktisch nie nur um Rituale. Gott ist an einer Herzensveränderung gelegen. Zu der gelangt man durch das Aufnehmen neuer Gedanken, die zu neuen Überzeugungen führen, nicht durch das Abspulen von alten Ritualen.
Gott will, dass der Glaube unser ganzes Wesen erfasst und prägt. Das kann anstrengend sein und uns emotional oder finanziell etwas kosten.

Im Glauben zu leben ist immer schwieriger als einfach nur religiös zu sein.

Es ist leicht, in den Tempel zu gehen und ein Schlachtopfer darzubringen.
Es ist schwieriger, sich der ausgeraubten Person, die verletzt am Wegesrand liegt, zuzuwenden. Jesus spricht darüber im Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Priester und Levit waren auf dem Weg in den Tempel, wo sie Rituale zu verrichten hatten. Sie ließen den Verletzten liegen. Schließlich kam jedoch ein von den Religiösen Verachteter, der aufgrund seiner Herkunft noch nicht einmal den Tempel betreten durfte, und kümmerte sich um den Zerschlagen. Ihn lobte Jesus.

Gott sandte den Heiligen Geist nicht um zu überwachen, wieviele Kapitel in der Bibel wir täglich lesen und ob wir auch mindestens eine Stunde am Tag gebetet haben. Daran liegt ihm nichts. Er möchte nicht, dass uns die mechanischen Notwendigkeiten des Bibellesens und Betens gefangennehmen, so dass sie wichtiger werden als die Erkenntnis und die Gebetserhörung, die diese Übungen ja vermitteln sollen.

Menschen, die im Glauben leben, sind etwas wunderbares.
Sie sind nicht dasselbe wie religiöse Menschen. Eine religiöse Person erkennt man an ihrer Selbstgerechtigkeit, eine Person, die im Glauben lebt an ihren Gebetserhörungen.
Und nicht zuletzt ihrer Barmherzigkeit.

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