Deutsche! Wehrt euch, kauft nicht bei Juden!

An diesen Slogan aus der Nazizeit musste ich denken, als ich von der neuesten Boykottbewegung Israel betreffend hörte, die in Europa und auch hierzulande grassiert. Der Jude wird wieder als geldgierige, hinterhältige, nach der Weltherrschaft strebende Hassfigur gesehen, die an allen Übeln der Welt schuld ist.

Dabei sagt Gott in 1. Mose 12, 3 zu Abraham, dem Stammvater Israels: "Ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen. Und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde."

Das hat doch noch immer gestimmt.
Lernt denn niemand aus der Geschichte?

Fest macht sich der Hass gegenwärtig an der "Besatzung" des Westjordanlandes, also der alten jüdischen Kerngebiete Samaria und Judäa. (Israel wurde auch schon 1948 gehasst, als noch gar keine solche Besatzung vorlag. Es wurde bereits 24 Stunden nach seiner Gründung von 5 arabischen Staaten angegriffen und sollte vernichtet werden. Stattdessen hat es außerplanmäßig gesiegt, was ihm heute weltweit mehr verübelt wird denn je).

Dabei ist das kleine Israel eine einsame Insel der Demokratie, der Freiheit und des Wohlstandes im Nahen Osten. (Wäre es nicht gut, wenn seine Gesetze überall dort gelten würden?)

Wobei folgendes auch noch interessant ist:
Ursprünglich sprach der Völkerbund (Vorgänger der UNO) den Juden 110.000 km² zu. Die englische Mandatsmacht gab 1921 jedoch rund 80 % dieser Fläche an einen Stammesführer namens Abdulla ibn al Hussein ab und erschuf den Staat Transjordanien quasi aus dem Nichts — über die Köpfe der eigentlich anspruchsberechtigten Juden hinweg.
Die Fläche Israels umfasst heute jämmerliche 21.000 km².
Die Araber in ihren autokratisch regierten und reihenweise im Chaos versinkenden Staaten darum herum leben hingegen auf 14 Millionen km².

Irgendwie drängt sich mir der Verdacht auf, dass es hier gar nicht um Land geht. Oder die "Unterdrückung" der "Palästinenser."

Überhaupt: Wenige Deutsche haben schon einmal mit einem Palästinenser zusammengelebt.
Ich bin einer der wenigen, die dieses Vorrecht hatten.
Ende der Achtziger- und Anfang der Neunzigerjahre lebte ich nämlich mit einem jungen Palästinenser namens Elias zusammen in einem kleinen Haus in einer amerikanischen Großstadt. Elias war ein netter Kerl und redete gern. Daher weiß ich ein wenig, wie seine Leute so ticken. Es gibt unter den Palästinensern wunderbare Menschen, die gern im Frieden mit aller Welt leben würden. Es gibt unter ihnen aber auch Elemente, die an Vernichtungsbereitschaft und Gewalttätigkeit nicht zu übertreffen sind, (wobei sie sich oft gegenseitig massakrieren. Es gibt da wilde Bruderkämpfe). Leider sind es die Gewalttäter, die häufig die Diskussion dominieren und Schlagzeilen fabrizieren. Das gemäßigte Element wird eingeschüchtert und kommt kaum zu Wort.
Diese Leute wollen nicht nur das Westjordanland in ihre Gewalt bekommen, sie wollen ganz Israel, das ganze Handtuch, alle 21.000 km². Darüber wird jedoch kaum geredet.
Warum eigentlich nicht?

Der Antisemitismus ist wieder salonfähig geworden in Deutschland und Europa. Er kommt nicht mehr so plump daher wie in den dreißiger Jahren. Heute entspringt er hauptsächlich linken Quellen, die mit Worten bedeutend besser umgehen können als Rechte, denen meist etwas primitives anhaftet. Linke sind Meister in der Verklärung ihrer Motive, hinter denen oft doch nur der Neid steckt.

Der Jude wird wieder gehasst.
Wie konnte es abermals zu diesem furchtbaren Geisteszustand kommen?

Seit im Jahr 2005 einige arabische Studenten an der Universität von Toronto eine "Israel Apartheid Week" initiiert haben, gibt es jährlich weltweit an vielen Universitäten eine solche Israel-Denunziationswoche.
Die Verwendung des Wortes Apartheid spielt natürlich auf die Apartheid-Politik in Südafrika an, wo Weiße lange Zeit über Schwarze herrschten und diese rechtlos hielten.
Von einer solchen Apartheidspolitik kann jedoch in Israel objektiv keine Rede sein. Araber sind in Israel wahlberechtigte Staatsbürger. Es gibt (sogar feindselig gesonnene) arabische Abgeordnete im israelischen Parlament. Araber sind Kabinettsmitglieder in der Regierung. Es gibt selbst an den höchsten Gerichten Israels arabische Richter. Araber und Juden besuchen dieselben Universitäten. Sie werden in denselben Krankenhäusern behandelt. In der Schule wird ihre Kultur und Sprache gelehrt. Der Islam wird in Israel frei und offen praktiziert und die den Mohammedanern heiligen Stätten werden erhalten.
Ist das Apartheid?
Israel ist mit dem alten Südafrika in keinster Weise zu vergleichen.
Die Lebenserwartung in den Palästinensergebieten liegt laut HDR 2013 bei 75 Jahren. (In Ägypten sind es 73,5 Jahre, in Deutschland 80). In Südafrika liegt sie heute, nach ziemlich genau 20 Jahren schwarzer Herrschaft, bei 50 Jahren.

Israel hat sich gänzlich aus dem Gazastreifen zurückgezogen, woraufhin dieser im Chaos versank. Ein palästinensischer Bürgerkrieg fand statt. Die Extremisten siegten. Seit dem Rückzug im Jahr 2005 sind Abertausende von Raketen aus Gaza auf Südisrael niedergegangen. Was soll man davon halten?

Wenn es wirklich ganz allgemein um Land geht und um Fairness, warum prangert der niemand die Okkupation Tibets durch China an, die seit 1950 andauert? In den oberen Verwaltungsposten findet man dort nur Chinesen. Tibeter wird man umsonst suchen.
Ist das nicht Apartheid?

Die Türkei ist 1974 auf Zypern einmarschiert und hält ein Drittel der Insel besetzt. Hunderte Kirchen wurden zerstört oder in Moscheen umgewandelt und noch immer sind 35.000 türkische Soldaten dort stationiert.
Doch danach kräht kein Hahn.

Ach ja. Und Marokko hält seit Jahrzehnten die Westsahara besetzt. Weiß das überhaupt jemand?

Warum also greift man sich Israel heraus um es so hingebungsvoll zu hassen?
Das hat geistliche Gründe.
Beim Blick in die Geschichte fällt auf: Der Judenhass wächst mit der Gottferne eines Volkes. Je weniger man mit Gott zu tun haben will, desto mehr hasst man die Juden.
Und die Christen.
Noch mehr als die Juden werden in unseren Tagen nämlich die Christen verfolgt. Doch davon redet erst recht keiner.

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