Leiden und Nutzen

"Wer im Fleisch gelitten hat, hat mit der Sünde abgeschlossen."
1 Petrus 4, 1

Bis vor etlichen Jahren trank ich zuviel Kaffee. Ich spürte, daß ich da langsamer machen sollte, tat's aber nicht. Körperlich machte mir das Zeug nichts aus, außer, daß ich ziemlich leicht unangenehm nervös wurde, wenn es Schwierigkeiten gab.
Und wann gibt's die nicht?

Als Gemeinde wohnten wir damals noch in einem anderen Gebäude. Die Vermieter waren nette Leute. Doch sie wollten plötzlich kurzfristig 12% mehr Miete, was ich für übertrieben hielt. Wir begannen zu verhandeln. Naiv wie ich war, berichtete ich der Gemeinde von unseren Schwierigkeiten--mit dem Ergebnis, daß in jenem Monat das Opfer das niedrigste seit Jahren war. Wir sind grundsätzlich eine glaubensvolle Gemeinde. Doch manch einer dachte damals wohl: In eine Gemeinde, die demnächst zumacht, investiere ich nichts mehr.

Mir wurde mulmig.

Ich versprach dem Herrn stehenden Fußes, meinen Kaffeegenuß aufs Wochenende zu beschränken, außer es gäbe einen besonderen Anlaß unter der Woche. Ich brach mit meiner mir doch bloß selber schadenden Sünde, denn ich litt gerade im Fleisch.
Leiden im Fleisch macht uns willig, mit der Sünde abzuschließen.
Gesagt, getan.

Die Vermieter und wir verhandelten weiter, mit dem Ergebnis, daß die Miete um 19% sank statt um 12% zu steigen. Gott saß plötzlich mit am Tisch.
Als ich der Gemeinde diese Nachricht bringen konnte, war die Freude groß. Der Herr war noch immer mit uns. Die Zuversicht übermannte die Zweifler und wir hatten zum Schluß das bis dahin finanziell beste Jahr.

Leiden im Fleisch macht keinen Spaß.
Doch wenn's einem hilft, mit schlechten Angewohnheiten zu brechen und so Gott näherzukommen, dann hat es doch einen Wert.

Gibt's da was, das du ändern solltest?

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Heiligenfiguren

Betrunken im Heiligen Geist

Bauerngebet zu Neujahr am 7.1.2024