Was wählen?

"Ich ermahne nun vor allen Dingen, daß Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen, für Könige und alle, die in Hoheit sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit."
1 Timotheus 2, 1-2

Wenn man das Auge über die Parteienlandschaft wandern läßt und sich auch mal mit den Inhalten auseinandersetzt, für die die Parteien (angeblich) stehen, dann stellt man fest: Als Christ kann man nur das kleinere Übel wählen. Denn von biblischen Wurzeln im politischen Weltbild, sofern sie je da waren, ist da nicht mehr viel übrig.

Außerdem tun Politiker oft und gern das Gegenteil von dem, was man von ihnen erwartet. So machte der linke Kanzler Schröder mit seiner Agenda 2010 eine erstaunlich wirtschaftsfreundliche Politik, während Frau Merkel knallgrüne Politik durchsetzt, indem sie erst die Laufzeit der Kernkraftwerke verlängert, nur um sie unmittelbar darauf drastisch abzukürzen.
Das ist unberechenbare Politik. Wer sowas macht, der ist nicht wirklich vertrauenswürdig.
Auch wenn man Atomstrom nicht mag, so kann einem doch die Quasi-Enteignung der Kraftwerksbesitzer großes Unbehagen bereiten. Denn eine freie Gesellschaft gründet sich nicht zuletzt auf den Schutz des Eigentums. Bedrängt man heute die Energiekonzerne, trifft's morgen vielleicht schon uns, zB wenn die Schulden der Krisenländer kollektiviert werden und wir sie bezahlen. Dabei müßten die bisherigen miserablen Erfahrungen mit Kollektivierung und Enteignung in Deutschland eigentlich reichen.

Andererseits hat besonders Rot-Grün Christen und Gemeinden schon auch schikaniert. Als durchgeknallte Mohammedaner vor 12 Jahren in New York ein Massaker anrichteten, verbot man auch in Deutschland islamische Vereine. Und da in den Augen der Ahnungslosen (Regenten) ja Kirchen und Moscheen irgendwie alles dasselbe sind, hat man--aus Fairneßgründen--auch christliche Werke, die nicht in den Staatskirchen organisiert sind, besonders durchleuchtet und nach Gründen gesucht, sie dichtzumachen.
Vor fast genau zehn Jahren rief mich ein Evangelist in den neuen Bundesländern an, dessen Werk von seinem Finanzamt völlig grundlos massivst bedrängt wurde. Die haben sein Geld ganz schamlos umverteilt, während er dasaß und zuhörte. Aufgrund von Gottes Eingreifen--und massiver Proteste--hat sich das damals alles zum Guten gewendet. Wir tun jedoch gut daran, nicht zu vergessen unter wem solche Dinge stattfanden, wenn wir wählen gehen.

Hört man Politiker reden, dann denken scheinbar alle, daß noch mehr Programme (und Steuererhöhungen) die Lösung aller Probleme sind. Dabei nimmt der Staat heute mehr Steuern ein als je in der Geschichte der Republik.
Wann reicht's?
Steuern erhöhen kann jeder. Weise mit Steuergeldern umgehen dagegen weniger. Gott verschone uns vor ehrgeizigen, profilierungssüchtigen Politikern, die sich mit kropfigen Politvorhaben unbedingt einen Namen machen wollen.

Ich persönlich finde es nicht gut, wenn Politiker "gestalten" wollen, wenn sie uns ihre Visionen aufdrücken und uns in Formen zwängen wollen, die uns beglücken sollen. Sie vergessen dabei immer das Gesetz der unbeabsichtigten Konsequenzen. Die DDR wäre ein Paradies geworden, wenn Durchregieren funktionieren würde. Wurde sie aber nicht. Viel lieber als zwangsbeglückt zu werden ist mir, in Ruhe gelassen zu werden.
Paulus sah das auch so.
Deswegen ermahnt er uns, für die Obrigkeit zu beten, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können. Also in Ruhe gelassen werden.

Ich bete jetzt mal eine Runde für die Wahl.

Kommentare

  1. Meine Meinung ist, dass man als Christ einfach die Wahlprogramme der Partein und die Bibel nebeneinander legt und vergleicht (oder für die schnelle Lösung: Wahl-O-Mat).

    Sein Kreuz macht man dann bei der Partei, die am ehesten der Bibel entspricht z.B. hinsichtlich Familie und Ehe, Schuldenvergemeinschaftung oder Unterstützung der Gemeinde.

    Als Christ sollte man keine Parteien wählen, die eindeutig Dinge in ihremn Wahlprogramm fordert, die Gott gemäß Bibel ein Gräuel sind. Für mich ergibt sich da sehr schnell eine biblische Präferenz bei den Volksparteien mit "C".

    Ich persönlich finde es gut, wenn Pastoren so am Rande des Gotttesdienstes mal die Parteiprogramme nach biblischen Maßstäben beleuchten und eine biblisch fundierte Empfehlung "Was würde die Bibel wählen?" abgeben.

    Denn auch in meinem christlichen Bekanntenkreis wählt man leider nach "haben wir schon immer gewählt", "Ökö ist gut, ökö ist gesund" oder "Die wollen was gegen die hohen Mieten machen (aber die EU-Schuldenvergemeinschaftung im gleichen Wahlprogramm wird nicht beachtet)".

    Gottes Segen für eure wertvolle Arbeit
    T.S.

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