Segen und Neid

"Freut euch mit den sich Freuenden."
Römer 12, 5

"Pastor, dieses Jahr bin ich auf einem wichtigen Gebiet von Gott ungeheuer gesegnet worden. Doch wem ich auch von meinem Triumph erzähle: die freuen sich gar nicht. Ich habe sogar den Eindruck, nicht einmal meine Frau freut sich wirklich. Dabei wäre jeder froh, wenn ihm das auch gelingen würde, was mir gelang. Was ist da los?"

Das Phänomen ist alt. Es heißt Neid.
Meist ist es tatsächlich besser, großen Segen nicht an die große Glocke zu hängen. Egal, ob es sich dabei um materiellen Segen oder um außergewöhnliche geistliche Erlebnisse handelt.
Joseph, der Sohn Jakobs, träumte mal davon, daß er ein Stern sei und alle anderen Sterne, inklusive Sonne und Mond, sich vor ihm verbeugen. Als er davon seiner Familie erzählte, kam das nicht so gut an. Seine Brüder beneideten ihn und verkauften ihn als Sklaven nach Ägypten--nicht, weil sie das Geld gebraucht hätten, sondern weil sie verhindern wollten, daß seine Vision sich erfüllt. Aus Neid eben.

Das einzige, was wir tun können, ist zu schauen, daß wir nicht neidisch sind, sondern anderen ihren Segen von Herzen gönnen. Denn Gott kann Neider nicht segnen. Neid ist nämlich ein Ausdruck des Unglaubens. Der Glaubende freut sich mit dem Gesegneten, denn er weiß: Der Gott, der den Gesegneten gesegnet hat, wird auch mich segnen! Er sieht die Person nicht an, sondern "Er ist Herr über alle, und er ist reich für alle, die ihn anrufen." (Römer 10, 12).

Paulus sagt sogar, "Gott aber vermag euch jede Gnade überreichlich zu geben, damit ihr in allem allezeit alle Genüge habt und überreich seid zu jedem guten Werk." (2 Korinther 9, 8).
Diese Verheißung gilt aber speziell Gebern, wie der Kontext zeigt.
Neider erkennt man u.a. daran, daß sie keine Geber sind. Für sie wird dieses Wort nie wahr werden.
Schade. Aber sie haben's selber so gewählt.
Wir müssen sie nicht nachahmen.

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