Passive und aktive Geduld

"Wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, da wir wissen, daß die Bedrängnis Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung; die Hoffnung aber läßt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist."
Römer 5, 3

Jemand, der sich über Bedrängnisse nicht beschwert, sondern sich "in ihnen rühmt", der lebt in einer ganz eigenen Welt. Paulus betrachtet Bedrängnisse, (gr. thlipsis, Druck wie von einem Hinkelstein), als Sprungbretter für ein besseres Leben.
Wie kommt der da drauf?
Er weiß, (gr. oida, aus Erfahrung wissen), daß die Bedrängnis Ausharren bewirkt.
Das griechische Urtext-Wort hypomone, Ausharren, lautet wörtlich übersetzt drunter bleiben. Es hat was mit Geduld zu tun.
Nun gibt es passive Geduld und aktive.
Passive Geduld wartet. Ihr ist oft langweilig.
Aktive Geduld ist anders. Sie arbeitet an der Lösung des Problems, bis es verschwunden ist. Diese Art von Geduld heißt auch Ausdauer oder Beharrlichkeit.
Gott will nicht, daß wir passiv herumsitzen und warten, daß unsere Bedrängnis sich verflüchtigt, sondern er möchte, daß wir aktiv werden und an der Lösung so lange arbeiten, bis wir unser Ziel erreicht haben.

Diese aktive Geduld führt zu gelösten Problemen. Hat man genug Probleme gelöst, ist man bewährt. Paulus wußte (aus Erfahrung), daß Beharrrrrrlichkeit zu Bewährung führt. Wir sind dann bewährte Problemlöser.
Bewährung bewirkt Hoffnung.
Hoffnung?
Die Hoffnung, daß Gott uns auch in Zukunft bei noch größeren Bedrängnissen zu Überwindern macht. Er ist für uns. Schließlich hat er als Anzahlung (Unterpfand, Epheser 1, 13-14) aufs ewige Leben seinen Geist in uns ausgegossen. (Das kann jetzt vielleicht nicht jeder Leser nachvollziehen. Geisterfüllte Christen wissen jedoch genau, was gemeint ist). Wir wissen, das Beste kommt erst noch.

Wir sollten die Haltung von Paulus zu Bedrängnissen zur Kenntnis nehmen und selber einüben.

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