Der Bitterkeit-Vergebungskomplex

"Ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinen zu tun, was ich will? Oder blickt dein Auge böse, weil ich gütig bin?"
Matthäus 20, 15

Im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg beschreibt Jesus einen Gutsherrn, der allen Arbeitern gleichviel zahlt, obwohl manche erst am Abend eingestellt wurden und viel weniger arbeiteten als diejenigen,die seit dem frühen Morgen dabei waren.
Diejenigen, die die Last des Tages getragen hatten, grollten voller Bitterkeit, beschwerten sich und wollten mehr Geld als die Nachzügler.

Falls sie Christen waren, empfanden sie sicher, daß sie dem Gutsherrn, dem Schuft, nun vergeben sollten, wozu sie natürlich keine Lust hatten. Schließlich hatte er sie zutiefst verletzt, da er ihnen nur den ausgemachten Lohn bezahlte und ihnen nicht mehr gab als den Wenigarbeitern, die sie keines Blickes würdigten.

Doch Jesus überrascht die Kläger und sagt, da gibt es nichts zu vergeben. Dem Gutsherrn ist erlaubt, mit dem Seinigen zu tun, was er will. Das Problem lag bei den Arbeitern und hieß Bitterkeit. Ihre Verletztheit war ausschließlich ihr Problem.

Was hat das mit dir zu tun?

Wenn dich zB jemand nicht auf seinen Geburtstag einlädt und du deswegen beleidigt bist: Du mußt diesem Jemand dann nicht vergeben. Denn da gibt's nichts zu vergeben. Jeder kann einladen, wen er will. Es ist keine Sünde, dich nicht dabeihaben zu wollen.
Wenn du dazu neigst, wegen solcher Dinge sauer zu werden, dann mußt du dich fragen warum. Beziehst du deine Wichtigkeit aus Geburtstagseinladungen und dem Lob der Leute?
Dann bist du ausgeliefert.
Denn es wird in deinem Leben noch oft passieren, daß von Leuten keine Bejahung und dergleichen kommt. Vielmehr mußt du darauf vertrauen, daß Gott sich schon um dich kümmert und dir Bestätigung und Wichtigkeitsgefühle aus den richtigen Quellen vermittelt.

Natürlich ist es nicht schön, ab und zu außen vor zu bleiben. Werde deswegen jedoch nicht bitter. Dazu gibt es nämlich keine Veranlassung, wenn du mit Jesus gehst.

"Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur rechten Zeit, indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft! Denn er kümmert sich um euch."
1 Petrus 5, 6-7


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