Zwei Benjaminiter namens Saul

"Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden."
2 Korinther 5, 17

Das Wort Gottes ist anders als alle anderen Bücher auf der Welt. Wenn man es ein bißchen kennt, entdeckt man im Plot geheimnisvolle Zusammenhänge, die kein Mensch hat planen können. Man sieht quasi, wie Gott auf der Klaviatur der Geschichte seine Lieder spielt.
Das sind oft Stücke über Neuanfänge, Vergebung und Verwandlung.

Nehmen wir den Stamm Benjamin.
In Richter 19 begegnen uns Benjaminiter, die wohl zulange auf einer besonders dreckigen Erotikmesse waren. Sie begehen abscheulichste sexuelle Verbrechen. Als sie von den anderen Israeliten deswegen zur Rechenschaft gezogen werden, liefern die Benjaminiter die Vergewaltiger und Mörder nicht aus, sondern decken sie.
Daraufhin beginnt ein Bürgerkrieg, in dem der Stamm Benjamin nahezu ausgelöscht wird.
Fürderhin führte man als Benjaminiter ein verachtetes Dasein.
Von Benjamin abzustammen war das Letzte.

Als Israel einen König wollte, war Gott nicht dafür. Als das Volk trotzdem einen wollte, gab Gott ihnen einen: Saul aus Benjamin.
Igitt, haben sich da viele gedacht. Ausgerechnet ein Benjaminiter.
Doch dieser Benjaminiter war ein guter Mann. Leider hat er sich im Lauf seines Lebens geändert. Auch scheint, daß König Saul nie den seinem Stamm innewohnenden Minderwertigkeitskomplex überwunden hat. So hat er sich Denkmäler gebaut, so daß nur ja niemand vergaß, was für ein großartiger Sieger er war.
Zum Schluß verwarf Gott ihn. Nicht weil er Benjaminiter war, sondern weil er Gottes Wort nicht länger befolgte. Ganz zum Schluß verfolgte er sogar den Mann Gottes namens David.
Der war Jude.
Wie Jesus. Der war auch Jude.
Nach Jesus erweckte Gott jedoch wieder einen Benjaminiter. Wieder einen Saul: den von Tarsus.
Endete der erste Saul böse, so begann der zweite Saul böse: Als Verfolger Davids, pardon, der Christen. Doch dem begegnete Jesus persönlich und warf ihn vom hohen Roß. Da veränderte sich der böse Benjaminiter Saul und wurde zum guten Paul.

Der edelste Theologe aller Zeiten stammte aus dem ehedem schwer belasteten, grundverdorbenen Stamm Benjamin.
Denn Gott macht alles neu.

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